ALCABEAN - Confessions
Mehr über Alcabean
- Genre:
- Indie Pop
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Nordsø Records / We Are Suburban
- Release:
- 15.03.2019
- Athens
- Confessions
- Tsukuyomi
- Itchy Skin
- Rookie
- Hollywood
- Red
- Feel
- King The Queen
- Meet Me Afterward
Mehr als nur Indie-Pop?
Die Dänen von ALCABEAN haben in den vergangenen Jahren sicherlich mal öfter eine der jüngeren PLACEBO-Scheiben aufgelegt. Ihr Indie-Ansatz weist jedenfalls viele Parallelen zu den neueren Ideen des Molko-Clans auf, ohne dass sich die Band dabei zu stark darauf verlegt, den Kopierer zu verwenden. Es sind allerdings viele emotionale Regungen und auch die Art und Weise, wie ALCABEAN Melodien und Harmonien inszeniert, mit denen die neue Scheibe eben genau diesen Vergleich hergibt. Und würden die Nordeuropäer hin und wieder etwas mehr Gebrauch von der Gitarre machen, könnte man Fans der zuletzt doch eher zurückgezogenen Heroen sofort einen Blindkauf empfehlen.
Ganz so leicht ist die Sache dann aber doch nicht, zumal "Confessions" über weite Strecken sehr stark dem Pop zugewandt ist und die Songs manchmal recht träge voranschreiten. Dies mag zwar gerade in den melancholischen Phasen der Platte angebracht sein und die Stimmung unterstreichen, doch hin und wieder könnte "Confessions" auch ein bisschen mehr Schwung vertragen, weil sich auf Dauer ein nahezu einheitliches Tempo manifestiert, das der Dynamik des Albums dann eine Spur zu stark entgegenwirkt.
Und dennoch: Die verträumten Melodien verfehlen ihre Wirkung nicht und schaffen es schon mittelfristig, den Zuhörer einzulullen und zu umgarnen. "Confessions" hat trotz allem etwas Anziehendes, etwas undefinierbar Faszinierendes, das unter anderem auch über die unsscheinbare, aber doch leidenschaftliche Performance herangetragen wird. Dass sich ALCABEAN alleine dadurch schon deutlich von der Masse abhebt, kann am Ende zwar nicht bestätigt werden, jedoch gibt es einige Trademarks in diesen zehn Songs, auf die man nach dem ersten Durchgang schon nicht mehr verzichten mag.
"Confessions" ist kein absolutes Highlight, aber auch zu gut, um nur als solide Indie-Pop-Veröffentlichung durchzugehen. Die Wahrheit liegt also dazwischen - und in genau diesem Raum versteckt sich noch eine Menge bislang nicht ausgeschöpftes Potenzial!
Anspieltipps: Confessions, King The Queen
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes