ALCHEMY FIRE - Alchemy Fire
Mehr über Alchemy Fire
- Genre:
- Progressive/Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Qumran Records
- Release:
- 12.05.2023
- Alchemy
- Modern Hero
- Dust From Bone
- S.D.R.
- I Am Your Sorrow
- Native Son
- What You Say
- Warrior
- Iconoclast
Eine Transmutation?
ALCHEMY FIRE ist ein guter Name für ein neues Bandprojekt. Es gibt zwar einige Bands mit dem Namen ALCHEMY, aber wirklich bekannt ist keine davon und durch den feurigen Zusatz wirkt der Titel auch eigenständig genug. Und er bleibt im Kopf. Deshalb ziehe ich diese digitale Promo auch vier Monate später wieder raus und würdige das Debütwerk mit einer Rezension. Denn so richtig im Kopf blieb außer dem Namen in Verbindung mit dem Artwork nicht so viel.
Aber eins nach dem anderen. ALCHEMY FIRE ist jedenfalls eine frische Band mit transatlantischem Flair. Der aus dem englischen Nottingham stammende Gitarrist Paul Wright, der schon in den Achtzigern mit EXOCET metallisch aktiv war, stieß auf den schlagzeugenden US-Amerikaner Tom Schofield, der mit OPPRESSOR ebenfalls auf eine jahrzehntealte Karriere zurückblicken kann. Die beiden werkelten an Songs und fanden in David Reed Watson (ex-KILL RITUAL), ebenfalls aus den Staaten, einen weiteren erfahrenen Mann für die Vocals. Der brasilianische Bassist Felipe Kopke vervollständigte anschließend das Gespann, das uns nun (also schon vor Monaten...) sein erstes Werk vorlegt.
Was sich einige schon denken könnten, bei einem solchen internationalen Unterfangen, scheint sich anhand der "Bandfotos" zu bestätigen. Aber es scheint tatsächlich nicht so zu sein, dass die Männer nur über das Internet kommuni- und musizieren. Unter den wachsamen Ohren von Misha Nikolic wurde das Album in Nottingham aufgenommen, dabei klingt es doch tatsächlich etwas nach Stückwerk, was ja zum Bandnamen passt. Aus für sich genommen unedlen Metallen (das darf man trotz der jahrzentelangen Erfahrung der Beteiligten durchaus sagen, denke ich) Gold und Silber zu synthetisieren war nicht nur eines der Ziele der Alchemisten, sondern womöglich auch dieser vier Herrschaften.
Dabei verschmelzen die einzelnen Bestandteile der Rezeptur schon irgendwie zu einem Ganzen, aber so richtig brennen tut das Ergebnis leider nicht. Gewollt ist wohl ein progressiver Power Metal mit kraftvollem Gesang, hartem und schnellem Drumming, sägenden Riffs und Keyboards für die Atmosphäre. Gibt's auch alles, keine Frage. Nur reißen die Lieder an sich, also das Songwriting, nicht unbedingt mit. Schofields Schlagzeugspiel merkt man die Death-Metal-Schule zwar an, aber zu oft scheint mir da die Handbremse gezogen worden zu sein. David Reed Watsons kräftiges Organ passt herrlich zu dieser Art von Musik, gäbe es doch nur ein paar mehr Ideen für Strophen und Refrains. Paul Wrights Gitarre klingt gut und sorgt zumeist auch für Gefallen, aber wenn die Keyboards auftauchen, stehen diese leider im Vordergrund. Das hätte es meines Erachtens nicht gebraucht, jedenfalls nicht so häufig.
So bleibt ALCHEMY FIRE etwas hinter den Möglichkeiten zurück. Etwas mehr Mut, eigene Wege zu betreten, würde dem Projekt gut zu Gesicht stehen. Die einzelnen Elemente sind da, es fehlt nur noch die passende Rezeptur.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marius Luehring