ALCOHOLATOR - Escape From Reality
Mehr über Alcoholator
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- High Roller Records
- Release:
- 15.05.2015
- Intro
- Punch Drunk
- Escape From Reality
- Dictator
- The Bleeder
- Out Of Control
- Molotov Cocktail
- Human
- Plastic Surgery
- Fuck Your Skull
- Cursed By My Thirst
TANKARD, DESTRUCTION und EXODUS auf einem Album.
So schaut es also aus, wenn man die eigene Identität zu einhundert Prozent zurückstellt und sich dennoch voll und ganz seinen Leidenschaften widmen kann. Das trinkfeste Trio aus dem kanadischen Montreal hat den 80er-Thrash nicht nur eingehend studiert, sondern wesentliche Eckpfeiler für den eigenen Sound adaptiert. Entgegen der typischen Vorgehensweise sind es aber nicht bloß die Bay-Area-Originale, die bei ALCOHOLATOR hoch im Kurs stehen. Vor allem die Teutonen-Power von KREATOR und DESTRUCTION, aber auch die punkige Attitüde von TANKARD war den Herrschaften offenbar ein ständiger Wegbegleiter, der nun auf dem aktuellen Output "Escape From Reality" auf höchster Energiestufe freigesetzt wird. Und auch wenn so ziemlich alles, was die Nordamerikaner anpacken, im Großen und Ganzen vertraut klingt: Laune macht es allemal!
Dabei kann man sich gar nicht entscheiden, welchen Einfluss man nun am deutlichsten heraushört. Wenn nicht gerade die klassischen Schmier-Screams angesagt sind, entdeckt man Paul Baloff und dessen unkontrollierbares Organ in den elf Stücken von "Escape From Reality". Mille Petrozza wiederum kommt in den gestückelten, abgehackten Vocals zum Vorschein, die beispielsweise in 'Human' die Runde machen. Und der Gitarrensound? Nun, der ist eine gesunde Mischung aus allen Komponenten, angereichert durch so manche METALLICA-Note im Rhythmus-Bereich.
Eigentlich will man die Band daher auch an den Pranger stellen und sie verurteilen, dass sie eigentlich nur frech klaut. Denn irgendwie ist der gebotene Stoff eine Zusammenfassung der beliebtesten 80er-Riffs. Doch wenn man es sich dann von flotten Nummern wie 'Punch Drunk' und 'Fuck Your Skull' besorgen lässt oder die Matte zu Midtempo-Bangern wie 'Plastic Surgery' kreisen lässt, kann man genau diese Kritik wieder ausblenden und genießen, was da gerade geschieht. Für die Originalität bzw. deren verschwindende Existenz gibt es einen Minuspunkt, für die Energieleistung aber ein ausgleichendes Plus. Prost!
Anspieltipps: Plastic Surgery, Punch Drunk
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes