ALCOHOLIKA LA CHRISTO - Toxicnology Part 1 & 2
Mehr über Alcoholika La Christo
- Genre:
- Industrial
- Label:
- Locomotive / Soulfood
- Release:
- 15.09.2006
- Glamours Day Of Suicide
- Toxicnology
- Etienne
- Indoustrial Messiah
- Mi Sangre
- Desolation
- La Bestia
- Souffrir
- Crimelinks
- Dunkel heit
- Depression
- Tristezza
- Trance La Mort
- Raza De Bronce
- Desolate
- Nazischwein
- Pene tration
- Kannibal
- Suenos
- Witchcraft
- Matador
- Hiden Track
Zuerst einmal muss das Titelchaos beseitigt werden. Bei "Toxicnology Part 1 & 2" handelt es sich im Prinzip um das 2001er ALCOHOLIKA LA CHRISTO-Album "Toxicnology" (wer hätte das gedacht…), das nur in Lateinamerika veröffentlicht wurde. Dieses Ding wird nun mit anderem Artwork neu aufgelegt; ob die Musik dabei ebenfalls irgendwie überarbeitet, aufgemotzt oder verändert wurde, kann ich natürlich nicht sagen. Im Gegensatz zu anderen Gebieten, in denen der ganze Kram jetzt auf zwei Scheiben verteilt wurde (daher rührt dann auch der Titel), bekommt man u.a. in Deutschland die benutzerfreundliche Ein-CD-Variante, was im Umkehrschluss bedeutet, dass es sich um den fünf Jahre alten Dreher handelt. Kann man mir noch folgen?
Das Material auf zwei Silberlinge zu verteilen, war gar keine schlechte Idee, da die mir vorliegende 73-Minuten-Variante ein paar dramaturgische Täler zu durchschreiten hat. Einige Nummern ähneln sich stark, und so konsequent, dass man sich freuen würde, viele Tracks der gleichen Machart zu hören, ist das Songwriting letztlich nicht. Mit Konsequenz haben die Bolivianer (!) übrigens ohnehin nicht viel am Hut. Egal, ob Düster-Rock/Metal, Groove-Thrash-Riffs, EBM, Industrial, alles wird munter durcheinander gewürfelt. Die logische Folge ist, dass die Platte einerseits zerrissen wirkt und andererseits eine gewisse Toleranz bei den Hörern voraussetzt. Da der Schwerpunkt insgesamt bei stampfenden, tanzbaren EBM/Industrial-Nummern liegt, werden vermutlich am ehesten deren Fans hier fündig. Diese sollten den Einstieg über Songs wie 'Indoustrial Messiah' (wie meinen?), 'Mi Sangre' (inklusive Percussion-Elemente) oder 'La Bestia' wählen und sich dann zu den melodischeren Klamotten vorarbeiten, denn dort spielt die Band ihre wahren Stärken aus. Die treibenden 'Souffrir', 'Suenos', und 'Trance La Mort' sowie die lasziven Gothic-Rock-Nummern 'Desolation' und 'Triztezza' warten oftmals mit angenehmen weiblichen Co-Vocals auf, und die Refrains bleiben in der Ohrmuschel haften. Letzteres kann man von sehr stumpfen Klopfern wie 'Matador', 'Nazischwein' oder den auch textlich sauber an die Wand gefahrenen 'Pene tration' [sic!] und 'Kannibal' ganz und gar nicht behaupten. Die Dinger nerven recht schnell sehr ausgiebig. Und diesem Kompositionsschema sollten ALCOHOLIKA LA CHRISTO in Zukunft nicht mehr so oft folgen.
Abschließend muss man sagen, dass "Toxicnology Part 1 & 2" aufgrund der Fülle steriler Tacker-Tracks 'ne verdammt oberflächliche Scheibe ist, die arg auf Tanztempel getrimmt ist und deshalb in den heimischen vier Wänden häufig an einem vorbeizieht. Eine Niete ist sie dennoch nicht, so dass die erwähnte Klientel mal naschen könnte.
Anspieltipps: Souffrir, Desolation, Suenos
- Redakteur:
- Oliver Schneider