ALEA JACTA - Tales Of Void And Dependence
Mehr über Alea Jacta
- Genre:
- Modern Thrash Metal / Groove Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 24.11.2017
- Prologue
- Sense Of Loss
- Anastrophe
- The Others In Us
- Insight
- Swimming With A Lead Lifejacket
- Praying for... (Prelude)
- Your Presence
- Searching For A New Self
- Son
- The Loop
- Interdependence
- Hypsteria
Gepflegte Langeweile
Obwohl auf den ersten Höreindruck mit "Tales Of Void And Dependence" alles grundsätzlich in Ordnung scheint – das interessante Cover lässt Gedanken an einen weiteren Djent-Verschnitt aufkommen, es erklingt jedoch neumodischer Thrash mit AT THE GATES-Versatzstücken und Groove-Metal-Momenten -, beschert uns ALEA JACTA, eine Underground-Formation aus Teneriffa, 20 Jahre nach der Bandgründung mit ihrem ersten Langspieler ein bemerkenswert unspektakuläres Stück modernen Heavy Metals.
Die beiden Hauptprobleme der Spanier fallen beim beiläufigen Hörgenuss zunächst gar nicht weiter auf, da die mit einem durchwachsenen Sound versehenen dreizehn Tracks durchaus ein Grundmaß an Abwechslung bieten und immer wieder Anleihen großer Vorbilder aus der Bay Area oder Göteborg aufblitzen lassen. Doch beginnt man sich in "Tales Of Void And Dependence" zu vertiefen, breitet sich alsbald umfassende Langeweile aus. Zwei essenzielle Schwächen halten den Langspieler in träger Bettlägerigkeit gefangen: Zum einen liefert ALEA JACTA ausgerechnet bei der Gitarrenarbeit großteils 08/15-Geriffe ab, zum anderen weist die Spannungskurve des Albums so gut wie keine Höhepunkte auf, was vor allem am vollständigen Fehlen ordentlicher Refrains liegt.
Leider hätte selbst die Reduzierung der umfangreichen Trackliste und die Komprimierung der besten Ideen der Insulaner wohl nur wenig Verbesserung gebracht, da zwar kein Song komplett in die Binsen geht, aber auch einfach keine Highlights auffindbar sind. Erst ganz, ganz am Ende thrasht die Combo mit 'Hypsteria' so amtlich wie die gesamten 40 Minuten zuvor nicht; endlich vermählen sich rassige Bay-Area-Riffs mit einer groovigen Rhythmusfraktion, endlich lädt ein nachdenklicher, eingängiger Kehrvers zum Mitsingen ein. Zuvor jedoch zwölf Nummern, die gerade so noch als Lückenfüller auf einer mittelprächtigen METALLICA-Scheibe dienen könnten. Überzeugend sind über die ganze Spieldauer eigentlich nur die bissigen Vocals von Eduardo Vera, zumindest so lange Klargesang keine Rolle spielt - dieser wird bei den wenigen Einsätzen leider auch in den Sand gesetzt. Aber eben auch sonst: Soli, Riffs, Refrains, das klingt größtenteils bieder, im besten Fall noch abgekupfert, aber eben nie wirklich mitreißend.
Erfahrung und Routine nützen nichts, wenn die wichtigsten musikalischen Bausteine uninspiriert und beliebig ausfallen. Ein Album muss beileibe nicht schlecht sein, um langweilig zu klingen – "Tales Of Void And Dependence" beweist dies leider hinlänglich. Das haben andere Underground-Kollegen deutlich besser hingekriegt.
Anspieltipps: Hypsteria, Swimming With A Lead Lifejacket
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Timon Krause