ALEPH - In Tenebra
Mehr über Aleph
- Genre:
- Dark Metal / Doom / Prog
- The Fallen
- Unfaithful
- Depths
- Mother Of All Nightmares
- In Tenebra
- The Fallen (native lyrics)
- Acid Tears
ALEPH wurde 1998 in Bergamo gegründet und hat seither mit einigen Demos und Sampler-Beiträgen für eher bescheidenes Aufsehen gesorgt. Das könnte sich mit dem Debütalbum der Italiener langsam ändern, denn "In Tenebra" hat was. Die Band lässt sich gar nicht so einfach in eine Schublade packen, kommt sie doch relativ eigenständig rüber. Als Erstes fällt die enorm düstere und dramatische Atmosphäre auf, zu der sich beim Opener 'The Fallen' deutlich schwarzmetallische, aber auch doomige Elemente gesellen, während es bei 'Unfaithful' teilweise thrashig, teilweise fast Gothic-Rock-artig zur Sache geht; dazu kommt eine ausgedehnte psychedelische Instrumentalpassage und dann epischer Keyboard-Bombast, bevor die Gitarren wieder Death-Thrash-lastig loslegen und Sänger Dave Battaglia ähnlich singt, wie einst Martin Walkyier bei SABBAT. Interessant.
Manch einer möchte jetzt meine, dass sich ALEPH verzetteln und nicht wissen, wo sie hinwollen, und ich weiß selbst auch nicht, in wie weit das zutreffen mag, aber die Songs zünden irgendwie. Das fast zehnminütige 'Depths' hat mit seinen ausgedehnten instrumentalen Akustikgitarren und Piano-Parts natürlich gewisse Längen; hier gibt sich die Band aber besonders episch, mit klarem - allerdings leicht alternativ angehauchtem - Gesang und sehnsuchtsvoller Atmosphäre, so dass auch dieses Stück seinen Reiz hat. Weiter geht es beim Elfminüter 'Mother Of All Nightmares' mit thrashiger Raserei, die auf HAWKWIND-mäßige Space-Synths, schräge VOIVOD-Vibes und beschwörend rezitative Vocals trifft, während das Titelstück wieder balladesken A-Gitarren und geflüstertem Gesang Raum lässt. Es folgen als Bonustracks noch 'The Fallen' (auf Italienisch) und der Sampler-Beitrag 'Acid Tears' von 2004.
Die Band hat instrumental und auch kompositorisch einiges drauf, wie etliche schöne Rhythmuswechsel, hypnotische Leadgitarren und vertrackte Songstrukturen belegen. Auch der Sound ist für eine Eigenpressung mehr als passabel. Dafür sollten die Italiener in Zukunft vielleicht noch ein wenig prägnantere Hooks kreieren und ihre Songs vielleicht etwas stringenter arrangieren. Das würde den Zugang sicher noch erleichtern, denn manchmal sind die Längen, in denen nur sehr wenig passiert, doch etwas zu spürbar. Die Vielfalt stilistischer Einflüsse stört mich dagegen überhaupt nicht. Es gibt so viele Bands, bei denen ein Song klingt wie der andere, und da freut es mich durchaus, wenn eine Band mal das volle Kontrastprogramm fährt und sehr vielfältige Einflüsse einbaut. Sicher sind ALEPH noch irgendwie auf der Suche nach ihrem eigenen Stil, aber mit "In Tenebra" und seiner eigenwilligen Mischung aus Doom, Prog, Thrash und Dark Metal ist ein durchaus interessanter Anfang gemacht; hört einfach hier mal rein und überzeugt euch selbst.
Anspieltipps: The Fallen, Unfaithful, Mother Of All Nightmares
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle