ALGEBRA - Chiroptera
Mehr über Algebra
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Unspeakable Axe Records
- Release:
- 19.09.2022
- The Fallen
- Resuscitation
- Kleptomaniac
- Constricted
- Accomplice
- Chiroptera
- Suspect
- Eternal Sleep
- Losing Touch
- Burn The Bridge
- The Great Deception
Die instrumentalen Teile sind klasse.
Schnell, hart, präzise - so präsentiert sich "Chiroptera", das vierte Album der schweizerischen Thrasher von ALGEBRA, dem Hörer. Die ausgefeilten Arrangements belegen, dass die untergründige, nur selten thematisierte Verbindung zwischen Thrash und Prog auch auf diese Gruppe in der klassischen Viereraufstellung mit zwei Gitarren zutrifft. Chiroptera ist übrigens der wissenschaftliche Name der Fledermaus, wie sie auf dem Cover zu sehen ist.
Im Gegensatz zur akkurat ausgearbeiteten und gespielten Musik steht der schnoddrige und grölende Vortrag des Sängers, der gelegentlich nicht mehr weit von Sprechgesang entfernt ist. Es scheint, als hätten Männer wie James Hetfield oder Eric Knutson in den letzten Jahrzehnten nicht vorgemacht, dass man Thrash Metal auch singen kann. Aber vielleicht sucht ALGEBRA nicht nur im Thrash-Metal-Publikum, sondern auch unter Hardcore-Anhängern Gefolgschaft.
Die Musik stimmt jedoch auf jeden Fall. "Chiroptera" bietet starke Melodien und massive, wuchtige Riffs. Bass und Schlagzeug liefern punktgenau Rhythmen, die so manches Mal abrupt ändern und zu einem neuen Teil der Lieder überleiten, während die Leadgitarre oft begleitende Melodien oder Licks einstreut, typische Soli eher selten vorkommen.
Die Band versteht es auch, hin und wieder vor der nächsten Attacke das Tempo zu drosseln, sei es in einigen Intros etwa bei 'Accomplice' oder 'Eternal Sleep', sei es beim letzteres einleitenden instrumentalen Zwischenspiel 'Losing Touch'. Ein sehr starker Moment auf der Scheibe ist der Einstieg in das Titelstück. Die erwähnte stimmliche Artikulation passt manchmal besser zur Musik, manchmal ist der Grölfaktor schon etwas arg hoch ('Constricted', 'Suspect').
"Chiroptera" ist eine genretypische Qualitätsarbeit, die auch für einige Überraschungen gut ist. Allerdings werde ich den Eindruck nicht los, dass ALGEBRA mehr auf dem Kasten hat, als die Band hier zeigt. Mit einer besseren Leistung am Mikrophon und etwas mehr Mut zur größeren Form (Nur das abschließende 'The Great Deception' dauert deutlich über fünf Minuten.) könnte man sich das Quartett unter den großen Namen des Thrash Metals vorstellen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser