ALICE COOPER - Along Came A Spider
Mehr über Alice Cooper
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 25.07.2008
- Prologue / I Know Where You Live
- Vengeance Is Mine
- Wake The Dead
- Catch Me If You Can
- (In Touch With) Your Feminine Side
- Wrapped In Silk
- Killed By Love
- I'm Hungry
- The One That Got Away
- Salvation
- I Am The Spider / Epilogue
Ein neues Konzeptwerk vom Altmeister - aber leider nicht sein bestes.
Fünf Jahre nachdem ALICE COOPER auf seinem Old-School-Trip "The Eyes Of Alice Cooper" insbesondere die Fans der ersten Stunde verwöhnte, kündigt der Großmeister des Schock-Rocks endlich wieder ein neues Album an. In diesem Fall widmet sich ALICE mal wieder einem größer angelegten Konzept, welches schon vorab für die große Bühne komponiert wrude und dort auch in aller Kürze präsentiert werden soll. Damit sind eigentlich die Weichen für einen erneuten Siegeszug durch die Konzerthallen gestellt, schließlich weiß COOPER wie kaum ein zweiter, wie man derartige Projekte richtig anpackt. Diesmal jedoch hat ihn die Genialität zwischenzeitlich leider so manches Mal verlassen.
Bekanntermaßen brauchen gerade die theatralischeren Werke des geschminkten Sängers ein wenig mehr Anlaufzeit, um ihre wahre Pracht nach außen zu kehren. Das war bei "Welcome To My Nightmare" ebenso der Fall wie beim modernen, aber absolut superben "Brutal Planet", und das ändert sich auch mit dem Release von "Along Came A Spider" nicht. Allerdings hat COOPER neuerlich deutlich weniger prägnante Hooklines in seine Songs gemischt. Erneut steht die Dramaturgie seiner Erzählung im Vordergrund und bestimmt Atmosphäre und Spannungsaufbau, doch gerade damit nimmt der Mastermind mehreren Songs ihren Drive und Fluss. Der Opener 'I Know Where You Live' mag in diesem Sinne noch akzeptiert werden, da ihm im Konzept eine besondere Rolle zukommt, doch anschließend fehlt gleich mehreren Songs das entscheidende Etwas, welches den Hörer früher oder später in Euphorie stürzen könnte. Nummern wie 'Catch Me If You Can', das balladeske 'Killed By Love' und auch das recht eingänggie 'Salvation' sind sicherlich netter, sympathischer Hardrock-Stoff, aber beileibe keine Hits mit Klassiker-Potenzial, wie man sie selbst auf den neueren ALICE COOPER-Releases oft noch vielfach bestaunen durfte. Und auch wenn in Nummern wie 'Vengeance Is Mine' oder 'The One That Got Away' einige angenehm bratende Gitarren verwurstet werden, so sind die Hooks doch alles andere als begeisternd, wenngleich auch nicht wirklich schlecht.
Andererseits sollte man den Teufel keinesfalls zu schnell an die Wand malen, denn in seinem strukturellen Aufbau bzw. in seiner Funktion als Konzeptwerk ist "Along Came A Spider" definitiv ein gutes Album. COOPER gibt sich erneut theatralisch und pendelt in seiner Rolle als Schauspieler und Sänger ständig hin und her, ohne dabei von seinem einnehmenden Charisma einzubüßen. Davon lebt die Platte letzten Endes auch: Von seiner Vorstellung, von seiner Kunstfertigkeit und von seiner einmaligen Ausstrahlung, die selbst manch eher nüchternen Song reichlich aufwertet. Es lässt sich damnach zwar nicht abstreiten, dass "Along Came A Spider" in der jüngeren Diskografie, also in den vergangenen Jahren, das möglicherweise schwächste Album des Altmeisters ist, aber selbst mit diesem Makel behaftet lässt sich ALICE COOPER nicht die Butter vom Brot nehmen. Fans jedenfalls werden nach verhältnismäßig kurzer Eingewöhnungsphase nämlich wieder ihren Spaß an der einzigartigen Musik des Schock-Rockers haben.
Anspieltipps: Salvation, (In Touch With) Your Feminine Side, Wraopped In Silk
- Redakteur:
- Björn Backes