ALICE COOPER - Dirty Diamonds
Mehr über Alice Cooper
- Genre:
- Garage Rock
- Label:
- Eagle Rock
- Release:
- 04.07.2005
- Woman Of Mass Distraction
- Perfect
- You Make Me Wanna
- Dirty Diamonds
- The Saga Of Jesse Jane
- Sunset Babies (All Got Rabies)
- Pretty Ballerina
- Run Down The Devil
- Steal That Car
- Six Hours
- Your Own Worst Enemy
- Zombie Dance
- Stand
Hin und wieder ärgert sich der Fan über hohe CD-Preise. Ab und zu greift man jedoch eine CD ab, von der man hinterher überzeugt ist, keinen Fehlkauf getätigt zu haben. Auf die neue ALICE COOPER trifft dies ganz sicher zu, denn hier ist jeder Cent bestens investiert.
Ich hätte es nicht gedacht, aber mir persönlich war bereits nach dem zweiten Durchlauf klar, dass mir "Dirty Diamonds" noch besser gefällt als der ohnehin schon recht gute Vorgänger "The Eyes Of Alice Cooper". Es ist einfach unglaublich, welche Kreativität in Vincent Furnier steckt. Mir fällt keine Band ein, die über eine derart lange Laufbahn zurückblicken kann und dabei so vielseitige und herausragende Werke geschaffen hat wie ALICE COOPER und dabei immer noch positiv überaschen kann. Dabei hat der gute Vincent mittlerweile auch schon 57 Jahre auf dem Buckel.
Mit dem neuen Album "Dirty Diamonds" wird der angedeutete Weg von "The Eyes Of Alice Cooper" konsequent weitergegangen: Nämlich in Richtung der Anfänge von ALICE COOPER – in die Richtung des Garagenrocks. Diese Stilrichtung ist ja heutzutage wieder 'in' und nicht gerade wenige Bands versuchen gerade mit dieser Art von Musik ihr Geld zu verdienen. Ehrlich gesagt hat mich diese Musik bisher eher weniger berührt, aber wenn der Meister ruft, muss man sich natürlich beugen und wenn eine solche Qualität geboten wird, gibt es letztlich nichts daran zu rütteln.
"Dirty Diamonds" ist der echte Killer – womit wir beim Stichwort wären: Dem "Killer"-Album von 1971 kommt 'Dirty Diamonds' nämlich ziemlich nahe. Man sollte also keinesfalls ein weiteres "Trash"-Album mit Welthits à la 'Poison' erwarten. Natürlich gefällt mir auch diese COOPER-Ära mit dem weiteren Klassiker "Hey Stoopid" von 1991. Aber Alice hat schon immer seinen Weg erfolgreich bestritten und sogar im Jahre 2000 mit dem Hammeralbum "Brutal Planet" ein modernes Rockwerk geschaffen. Jetzt ist eben wieder Garagenrock angesagt, und mir ist es letztlich egal, was drin ist, solange ALICE COOPER draufsteht.
Selbst wenn man bisher kein ALICE COOPER-Fan war - gerade die jüngere Generation sollte sich dieses Album einmal zu Gemüte führen. "Dirty Diamonds" rockt einem von der ersten Sekunde an die Seele aus dem Leib, und spätestens nach dem zweiten Durchgang lässt einen das Album nicht mehr los! Ein Hit reiht sich an den nächsten und ich liebe wirklich jeden Song auf dieser Produktion! Zugegebenermaßen hat mir nach dem ersten Durchlauf das abgefahrene 'Stand' (mit Rapeinlage des Gastsängers Xzibit) am besten gefallen, aber auch die anderen Nummern stehen für sich: Sei es beispielsweise der perfekte, rockende Opener 'Woman Of Mass Distraction', die absolute Partynummer 'You Make Me Wanna' ("Woo-hoo-hoo"), oder der geile Titeltrack (geht etwas in die 'Paranoid'-Richtung (BLACK SABBATH) - dem Beat kann man sich nicht entziehen). "Abwechslung" wird auf "Dirty Diamonds" groß geschrieben und so finden sich auch die von ALICE COOPER gewohnt schrägen Nummern. Hierfür steht die klasse Country-Hymne 'The Saga Of Jesse Jane' – das Mitsingen ist garantiert. 'Pretty Ballerina' ist ein weiteres Beispiel für die weiche und schräge Seite Coopers. 'Six Hours' ist eine Ballade im 70er-Jahre-Gewand, und vielleicht sollte man an dieser Stelle auch mal die erstklassige Arbeit der weiteren Musiker erwähnen: Ryan Roxie, Damon Johnson, Chuck Garric und Tommy Cufetos haben nicht nur kräftig an "Dirty Diamonds" mitgeschrieben, sondern tragen durch ihre songdienliche Spielweise neben zahlreichen Gastmusikern auch enorm zum Gelingen dieser CD bei.
Es ist eigentlich unangebracht, erstklassige Songs wie beispielsweise 'Run Down The Devil', 'Steal That Car' oder 'Zombie Dance' unerwähnt zu lassen, aber irgendwann sollte diese Kritik auch mal zum Ende kommen. Bleibt festzuhalten: ein ganz, ganz starkes Album, das man gehört haben sollte; generationenübergreifend und definitiv ein Highlight des Jahres 2005!
Anspieltipps: Alles!
- Redakteur:
- Stefan Lang