ALICE COOPER - Raise The Dead - Live From Wacken
Mehr über Alice Cooper
- Genre:
- Schockrock
- Label:
- UDR
- Release:
- 17.10.2014
- Hello Hooray
- House Of Fire
- No More Mr Nice Guy
- Under My Wheels
- I'll Bite Your Face Off
- Billion Dollar Babies
- Caffeine
- Department Of Youth
- Hey Stoopid
- Dirty Diamonds
- Welcome To My Nightmare
- Go To Hell
- He's Back (The Man Behind The Mask)
- Feed My Frankenstein
- Ballad Of Dwight Fry
- Killer
- I Love The Dead
- Break On Through
- My Generation
- I'm Eighteen
- Poison
- Schools Out/Another Brick In The Wall
Perfekt bis ins kleinste Horror-Detail.
Wenn wir die letzten Jahre Revue passieren lassen, haben schon viele das hiesige Wacken Open Air genutzt, um ihren Auftritt mitzuschneiden und wenig später an die Fans weiterzugeben. HYPOCRISY, ROSE TATTOO und GRAVE DIGGER machten den Anfang, Veröffentlichungen neueren Datums kommen von solchen Hochkarätern wie MINISTRY, AIRBORNE und NIGHTWISH. In diese illustre Runde reiht sich auch Herr Vincent Damon Furnier ein, der 2013 das wohl größte Heavy-Metal-Spektakel zum zweiten Mal mit seiner Anwesenheit beglückt und nun, ein Jahr später, diesen Auftritt vom 3. August 2013 der Welt zum Fraß vorwirft.
Doch eines unterscheidet "Raise The Dead - Live From Wacken" von den üblichen Wacken-Veröffentlichungen: Es ist schlicht und ergreifend zu 100% perfekt! Denn das, was ALICE COOPER hier an den Mann bringt, lässt nicht einmal mehr den kleinsten Wunsch offen. Aufmachung, Setliste, Bild- und Tonqualität, Stimmung, ja selbst das Booklet, schreien nahezu Perfektion.
In einem proppevollen Digipack finden zwei Audio-CDs, eine DVD, sowie ein üppiges, mit immens vielen Bildern und Eindrücken ausgestattetes Booklet Platz, das Artwork ist schlicht aber gelungen, und im heimischen CD-Schrein macht "Raise The Dead - Live From Wacken" bereits optisch eine sehr gute Figur.
Doch der Inhalt setzt dieser Veröffentlichung die Krone auf: In seinen 66 Jahren hat ALICE COOPER nichts in puncto Ausstrahlung, Charisma und Spielfreude verloren, denn dieser Auftritt ab 21 Uhr Ortszeit Anfang August ist bis ins kleinste Detail geplant, perfekt und authentisch durchorganisiert und hat bereits an diesem Tag schon unheimlich viel Spaß gemacht. Das sieht man alleine schon an den zahlreichen Requisiten, die Furnier parat hält: Eine lässige Lederkutte hier, ein etwas älterer Frack, auch mal in goldener Farbe, dort, oder auch eine ironische Gehhilfe, ALICE als blutverschmierter, heimtückischer Arzt, in der Zwangsjacke oder unter der Guillotine. Alles, was man mit ALICE COOPER in seiner fast schon fünfzigjährigen (!!!) Geschichte verbindet, findet hier seinen berechtigten Platz. Das rundum geglückte Set wird nicht einfach lieblos heruntergespielt, es wird, so wie wir es von ihm kennen, mit optischen Anreizen auch verbildlicht und in einer einmaligen Inszenierung umgesetzt. Und auch bei der Songaufwahl lässt sich der Altmeister nicht lumpen. Beginnend mit der JUDY COLLINS-Interpretation von 'Hello Hooray', finden neben alteingesessenen Evergreens wie 'No More Mr. Nice Guy', 'Hey Stoopid', 'Welcome To My Nightmare', 'Feed My Frankenstein', 'Poison' oder dem fulminanten Rausschmeisser 'School's Out' (mit tollem 'Another Brick In The Wall'-Interlude) ihren Platz in der Setliste ebenso wie Überraschungen auf der einen ('Caffeine', 'Dirty Diamonds' oder 'He's Back') und Fremdkompositionen auf der anderen Seite ('My Generation', 'Break On Through', 'Revolution' und 'Foxy Lady'). Ja, selbst in seiner beinahe schon kaiserlichen Position huldigt er noch seinen musikalischen Ziehvätern wie THE WHO, THE DOORS, THE BEATLES oder JIMI HENDRIX.
Und im Hinblick auf die DVD kann man auch nur Worte des Lobes finden. Die technischen Feinheiten bzgl. Sound- und Bildqualität lassen keinerlei Makel zu, sowohl Publikum als auch die restliche Band, die sich auch einmal kräftig auf die Schulter klopfen darf, werden in schönem Wechsel eingefangen, sodass auch hier niemand zu kurz kommt. Und wenn sich selbst Apostel Petrus als waschechter ALICE COOPER-Fan outet, dann spielt sogar das Wetter mit.
Meine Damen und Herren, ich hoffe, ich konnte wenigstens annähernd meine Euphorie und Begeisterung über diese meisterhafte Veröffentlichung des legendären Meisters im Schockrock in Worte fassen. Fans sowohl des Musikers als auch des Festivals dürfen sich "Raise The Dead - Live From Wacken" keinesfalls durch die Lappen gehen lassen, und auch diejenigen, die bisher wenig mit ALICE COOPER anfangen konnten, werden hier eines Besseren belehrt. Eine Lehr- und Sternstunde in Sachen Live-Konzerte.
- Redakteur:
- Marcel Rapp