ALICE COOPER - Welcome 2 My Nightmare
Mehr über Alice Cooper
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Universal (Universal)
- Release:
- 16.09.2011
- I Am Made Of You
- Caffeine
- The Nightmare Returns
- A Runaway Train
- Last Man On Earth
- The Congregation
- Ill Bite Your Face Off
- Disco Bloodbath Boogie Fever
- Ghouls Gone Wild
- Something To Remember Me By
- When Hell Comes Home
- What Baby Wants
- I Gotta Get Outta Here
- The Underture
- We Gotta Get Out Of This Place
Die Fortsetzung des 75er-Klassikers
Vincent Furnier weiß wohl selbst am besten, dass die Zeiten der Megaseller unter dem ALICE COOPER-Banner vorbei sind. Auch wenn der Schockrocker in der jüngeren Vergangenheit nie so wirklich enttäuscht hat - weder live, noch auf Platte - sind die kommerziellen Erfolge nur noch ein Relikt der Vergangenheit, auf die sich der gute Herr dann überraschenderweise bei seinem neuen Machwerk konzentriert. "Welcome 2 My Nightmare" ist der bereits länger angekündigte Nachfolgeakt des 75er-Kult-Albums "Welcome To My Nightmare" und vor allem thematisch eine direkte Fortsetzung. Musikalisch hingegen kann COOPER inzwischen aus dem Vollen schöpfen und präsentiert einen bunten Querschnitt aus vier Dekaden Soloarbeit.
"Welcome 2 My Nightmare" geht schließlich als eine gute Mischung aus "Along Came A Spider" und den Spätachtziger-Scheiben des Altmeisters durch, ist aber auch von den Erfolgsscheiben aus den mittleren Siebzigern beeinflusst. Fühlt man sich vor allem aufgrund der Jahrmarktatmosphäre im ersten Album-Abschnitt noch gelegentlich an KISS zu ihren besten Zeiten erinnert, bietet ALICE mit 'I Am Made Of You' und 'The Congregation' auch waschechte Hardrock-Geschichten, die auch als mögliche Singles durchgehen könnten. Auch das Cover des ANIMALS-Hits 'We Gotta Get Out Of This Place' sowie die hübsche Ballade 'Something To Remember By' besitzen diese Veranlagung, wenngleich man eingestehen muss, dass der Urheber im Laufe seiner Karriere auch schon besseres Material veröffentlicht hat. Genau hier liegt dann auch der Hund begraben: Alptraum-Lyrik hin und her, konzeptionelle Größe nicht zu vergessen, doch unterm Strich ist "Welcome 2 My Nightmare" über weite Strecken lediglich ordentlich, aber nicht mehr so bezaubernd, wie das nahezu gleichnamige Vorgängerwerk. Die Songs sind nahezu ausnahmslos gut, die Ausfallquote bei 15 Tracks ziemlich gering, doch die Ausbrüche in die erogenen Ohrenzonen sind ebenfalls schnell abzuzählen. Es ist irgendwie eine Form der Durchschnittlichkeit im oberen Bereich, die sich für einen Superstar wie ALICE COOPER jedoch nicht ziemt, die man gerade unter einem solchen Titel nicht erleben will. Andererseits hätte man aber auch vorab realistisch bedenken können, dass die großen Momente in der Solokarriere des Mr. Furnier vorbei sind. Aber wer sich an ein solch mutiges Nachfolgewerk begibt, der schürt eben diese Vergleiche - und denen kann "Welcome 2 My Nightmare" nicht in vollem Maße standhalten.
Unterm Strich bekommt man aber trotzdem ein wirklich hörenswertes Album, welches in der frischeren Diskografie der ALICE COOPER-Karriere absolut logisch klingt. Rock & Roll, Atmosphäre und gute Songs sind definitiv die Basis. Doch die Erwartungen, die man an einen "Nightmare"-Titel hat, werden nicht derart befriedigt, wie man sich das eigentlich gewünscht hätte. Fans müssen zwar zugreifen, aber vorsichtig an die Tatsache herangeführt werden, dass hier kein weiterer Klassiker ins Haus wandert!
Anspieltipps: I Am Made Of You, Ghouls Gone Wild, Disco Bloodbath Fever
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes