ALKERDEEL - Lede
Mehr über Alkerdeel
- Genre:
- Black Metal / Sludge / Drone
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Consouling Sounds
- Release:
- 15.04.2016
- Regardez Ses Yeux I
- Regardez Ses Yeux II
- Regardez Ses Yeux III
- Lede
- Gråt Deleenaf
Lärmorgie
Black Metal aus Belgien wird uns von ALKERDEEL geliefert, einer Band, die dann doch eine sehr eigenwillige Interpretation des Genres anzubieten hat. Denn unter die üblichen, rohen Riffs und das gerne hohe Tempo mischen sich immer wieder Elemente, die eher im Psychedelic und Krautrock ihre Heimat haben. Dazu hat die Truppe noch eine Neigung zu extrem langen Songs, weshalb der Hörer bereits mit dem Opener 'Regardez Ses Yeux I' durch 8 Minuten simpelstes Geriffe und scheppernd produzierten Hass gezerrt wird.
Das wird in den weiteren zwei Teilen der Songtrilogie nicht wesentlich anders, wobei es im mittleren Teil mit geflüsterten Vocals und ruhigeren Momenten eine atmosphärische Verschnaufpause gibt. Die hat man auch absolut nötig, denn im dritten Teil wird wieder erbarmungslos auf den Hörer eingeprügelt. Die Gitarren sind einfach, das Schlagzeug hackt im Akkordtempo Holz und die Stimme des Sängers überschlägt sich im heiseren Kreischen - klar, hier herrscht der Black Metal der frühen 90er. Dazu passt auch die sehr reduzierte Produktion, die man auch als primitiv bezeichnen könnte.
Im Vergleich zu früheren Alben sind die noisigeren Einflüsse reduzierter, an TRIPTYKON oder CELTIC FROST erinnert auch nur noch das gelegentlich eingestreute "Ugh!" des Sängers und so bleibt wirklich nur das Skelett des Bandsounds übrig. Hass und Verzweiflung, minimalistisch instrumentiert und erbarmungslos über dem Hörer ausgeschüttet. Wer das nicht glaubt, der kann sich ja mal den Rausschmeißer 'Gråt Deleenaf' anhören, der all diese Elemente in einer knappen Viertelstunde zusammenfasst. Was bei kürzeren Songs durchaus noch unterhaltsam ist, kann auf dieser Länge jedoch ziemlich nerven, weshalb der Song auch in dieser Hinsicht paradigmatisch für "Lede" steht. Denn das Album ist insgesamt einfach zu eintönig und eindimensional. Hass ist ja schön und gut, aber wenn das alles war, was uns die Belgier zu sagen hatten, dann hätte es auch eine Single getan.
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst