ALL FOR METAL - Gods Of Metal - Year Of The Dragon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/24
Mehr über All For Metal
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Reigning Phoenix Music
- Release:
- 23.08.2024
- Cry For Help
- Gods Of Metal
- Year Of The Dragon
- The Way Of The Samurai
- Temple Of Silence
- When Monsters Roar
- Path Of The Brave
- Like Thor And Loki
- Valkyries In The Sky, feat. Laura Guldemond, Tim Kanoa Hansen
- Welcome
- Who Wants To Live Forever
- The Journey Will Not End
Und alle: "Hallelujah to the gods of metal - hail to the kings of steel!
Da isses – Album Nummer zwei von ALL FOR METAL. Von den Legenden zu den Göttern des Metal, also nicht kleckern, sondern klotzen. Ich spoiler schon wieder: Das Klotzen hat funktioniert! "Legends" hat natürlich bestimmte Erwartungen an das zweite Album geweckt, die sich für mich auch erfüllt haben. Und nein, die Band hat ihren Stil nicht grundlegend geändert, sondern genau das beibehalten, was mir schon beim ersten Album so gut gefallen hat.
Es gibt wieder epischen Power-Metal auf die Ohren, diesmal mit Elementen aus der nordischen und japanischen Mythologie – deshalb auch der Zusatz "Year Of The Dragon", weil das gerade in Japan gefeiert wird. Die Instrumentalfraktion, ob an den Saiten oder am Schlagzeug, bereitet einfach nur Freude und die Produktion lässt natürlich auch nichts zu wünschen übrig. Eine Änderung gibt es aber in meinen Ohren doch: Diesmal ist das gesangstechnische Wechselspiel von Tetzel und Antonio noch besser umgesetzt. War Tetzel auf "Legends" noch etwas in den Hintergrund gemischt, so kann er sich bei "Gods Of Metal" wesentlich mehr entfalten. Es ist grandios, wie sich die beiden ergänzen und den Songs einen gewissen Pep verleihen, was den Spaß beim Anhören noch verstärkt.
Eingerahmt werden die zehn Songs von dem kurzen gesprochenen Intro 'Cry For Help', das erklärt, warum die Krieger sich von Valhalla in den fernen Osten aufgemacht haben. Es ist der Hilferuf, beim Kampf gegen das Böse mitzuhelfen. Der ewiger Kampf gegen das Böse wird aufgenommen, Seite an Seite mit den "brothers and sisters of steel". Das kurze gesprochene Outro 'The Journey Will Not End' schließt mit den Worten: "...our fight against evil will not end...". Schlecht für das Böse, das sich weiterhin warm anziehen muss, gut für uns Fans, deutet es doch darauf hin, dass die Reise von ALL FOR METAL noch nicht zu Ende ist.
Aber welche "musikalischen" Abenteuer erwarten uns dazwischen? Es beginnt schon einmal furios mit dem Titeltrack, der gleich so richtig reinhaut. Die raue Stimme von Tetzel, der beinahe schon engelsgleiche Gesang von Antonio – beides wunderbar miteinander verwoben. Schon beim ersten Anhören setzt sich der Refrain im Ohr fest, nicht nur das "hoho" muss unbedingt mitgegrölt werden (Ja, auch die Nachbarn kennen jetzt diesen Song!), es war definitiv eine hervorragende Idee, 'Gods Of Metal' als erstes Appetizer-Video auszuwählen.
Mit den nächsten Songs begibt sich die Band dann ins fernöstliche Land der Drachen, angefangen mit dem eingängigen 'Year Of The Dragon'. Auch hier wieder ein tolles Zusammenspiel der beiden Stimmen und gekonntes Gitarrenriffing. Gleiches gilt für 'The Way Of The Samurai'. Beim treibenden 'Temple Of Silence' wippe ich dann mit den Füßen und dem Kopf, der Song bohrt sich in die Gehörgänge und auch ein kleiner Schauer läuft mir da den Rücken herunter. Rasantes Drumming und die Growls von Tetzel eröffnen das melodische 'When Monsters Roar' – auch hier werden die stimmlichen Gegensätze zwischen Tetzel und Antonio hervorragend gemeistert. Dann kommt sie, diese unglaublich gefühlvolle Gänsehautballade 'Path Of The Brave', überragend dargeboten von Antonio. Ganz großes Kino!
Nach dieser Ballade verlässt ALL FOR METAL die fernöstlichen Gefilde und wendet sich den Asgard-Brüdern Thor und Loki zu, womit sie wieder bei der nordischen Mythologie angelangt sind. Bei 'Like Thor And Loki' geht es erneut direkt knallhart zur Sache, auch hier überzeugen mich wieder das gekonnte Zusammenspiel zwischen Tetzel und Antonio, die instrumentalen Zwischenteile und der eingängige Refrain. Die nächste Glanznummer steht mit 'Valkyries In The Sky' ins Haus, bei der Laura Guldemond (BURNING WITCHES) und Tim Kanoa Hansen (INDUCTION) ihre Stimme beziehungsweise Finger im Spiel haben. Mitreißend, fetzig und ein weiterer Refrain, der zum Mitgrölen – Singen, ich meine natürlich Mitsingen! – animiert. Das schmissige 'Welcome' weckt bei mir Erinnerungen an ALICE COOPER, ohne dass ich das jetzt an einem bestimmen Stück festmachen könnte. Aber das ist ja nun nicht die schlechteste Assoziation, oder? Hier mag ich auch das rasante Drumming, das Gitarrenriffing und die teilweise etwas rauere Stimme von Antonio. Womit wir auch schon am Ender Platte angelangt sind. Beim hymnischen 'Who Wants To Live Forever' sorgen der tiefe Klargesang von Tetzel und das Duett mit Antonio für ganz viel Gänsehaut. Ganz großartig, bitte ruhig mehr davon!
Auf ALL FOR METALs zweiten Album gibt es einmal mehr mitreißende Melodien, bei denen man gar nicht anders kann, als mitzusingen. Auch wenn die Band ihrem Grundschema treu geblieben ist (Gott sei Dank!), so hören wir trotzdem einige neue Facetten, insbesondere, wie schon erwähnt, der teilweise Klargesang von Tetzel, beziehungsweise das gelungene Wechselspiel zwischen und die Duette mit ihm und Antonio. "Gods Of Metal" mag sämtliche Klischees bedienen, die es im Power Metal so gibt, aber genau das ist es, was ich erwartet habe und was mir gefällt. Wenn man sich die bisherigen Videos anschaut, dann kann man sich vorstellen, dass ALL FOR METAL bei zukünftigen Live-Auftritten wieder perfekt choreographierte, mitreißende Shows abliefern wird. Auch ein Markenzeichen der Band, die ihrem Publikum nicht einfach "nur" Musik, sondern ein Show-Erlebnis bieten möchte und dabei mit einem doppelten Augenzwinkern alle Klischees bedient.
Wer noch mehr über ALL FOR METAL erfahren möchte, der sollte auf jeden Fall das aufschlussreiche, aber auch witzige Interview lesen, das Kollege Maik Englich mit Antonio geführt hat.
Ja, ihr lieben Metalgötter, dann hoffe ich mal, dass euer Kampf gegen das Böse noch nicht so schnell endet und ihr uns weiter daran teilhaben lasst. Denn wie sang schon eine bekannte Band aus der Steiermark: "...the evil is always and everywhere ...".
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer