ALL SHALL PERISH - The Price Of Existence
Mehr über All Shall Perish
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 04.08.2006
- Eradication
- Wage Slaves
- Day Of Justice
- There Is No Business To Be Done On A Dead Planet
- Better Living Through Catastrophe
- Prisoner Of War
- Interlude
- We Hold These Truths
- The True Beast
- Promises
- The Last Relapse
Als ALL SHALL PERISH im letzten Jahr mit "Hate.Malice.Revenge" einem Orkan gleich debütierten, mutmaßte ich schon, dass hier eine der größten Bands der kommenden Jahre heranreifen würde. Bereits ein Jahr später wollen die Jungs aus der Bay Area diesen ersten Standpunkt nun deutlich manifestieren. Fairerweise muss man aber sagen, dass ALL SHALL PERISH bereits seit 2003 an neuem Material werkeln, denn in diesem Jahr entstanden schon die Songs des Debüts. Und tatsächlich hat man wirklich alles darangesetzt, um zumindest die Basis von "Hate.Malice.Revenge" aufrechtzuerhalten und mit größtem Geböller in die Vollen zu gehen.
Der Überraschungseffekt des Erstwerkes ist nun allerdings weg, und deswegen schlägt "The Price Of Existence" auch nicht mehr so fett ein wie die vorangegangene Scheibe. Die Songs sind nach wie vor stark und in Sachen Brutalität mit das Beste, was die derzeitige Thrash-Front zu bieten hat, aber trotzdem gilt es zunächst mal auf die Euphoriebremse zu treten, wenn man eine weitere Steigerung erwartet hat. Dies ist nämlich summa summarum nicht der Fall, wobei ich "The Price Of Existence" auf einem Level mit "Hate.Malice.Revenge" sehe, was die Klasse der Songs betrifft.
Diese wiederum sind mittlerweile zu fast hundert Prozent purer Metal und bis auf wenige Ausnahmen gänzlich ohne Hardcore-Elemente gestaltet. Zwar wurde in Sachen Tempo ein wenig Speed herausgenommen und auch über größere Flächen als zuvor auf Stakkato-Riffing gesetzt, aber dennoch müssen die Wurzeln aus dem HC-Sektor fast komplett weichen. Andererseits sind es auf "The Price Of Existence" aber gerade diese schnellen Nummern, die am besten abgehen. Wenn das Duo Ben und Chris bei Stücken wie 'Better Living Through Catastrophe' oder dem sehr aggressiven 'Day Of Justice' die Sägen kreisen lassen, können sich Mannen wie Rob Flynn echt warm anziehen. Hier wird die gesamte Kunst der legendären Bay-Area-Schule in wenigen Sekunden vollständig offenbart und es werden in einem Zuge Bands wie EXODUS und alte METALLICA zitiert. Letztere werden im wunderbaren 'Interlude' dann auch indirekt gewürdigt, denn dieses feine Zwischenspiel erinnert schon sehr stark an die ruhigeren Momente der "Ride The Ligntning"-Phase.
In erster Linie sind ALL SHALL PERISH aber natürlich eine moderne Band, und das schlägt sich vor allem in der sehr druckvollen Produktion nieder. Die Thrash-Roots werden hier mit einem absolut zeitgemäßen Sound versorgt, der bisweilen an die bisherigen Sternstunden des Metalcore sowie die Glanzzeiten aus dem Morissound-Studio erinnert. Sauber. Und obendrein sorgen die permanenten Anleihen aus der Todesblei-Szene (DYING FETUS und MISERY INDEX lassen grüßen) dafür, dass es dem Stoff auch zu keiner Sekunde an Intensität mangelt. Daher spielt es letztendlich auch keine Rolle, dass man anfangs etwas verhaltener reagiert, wenn ALL SHALL PERISH den Aggro-Motor anschmeißen. Die Musik ist auch ohne wirklich große Überraschungen unheimlich stark und liebäugelt bereits zur Halbzeit des Jahres mit dem Titel "Brett 2006". Ähnlich wie im letzten Jahr "Hate.Malice.Revenge." …
Anspieltipps: Eradication, Day Of Justice, The True Beast
- Redakteur:
- Björn Backes