ALL THAT REMAINS - This Darkened Heart
Mehr über All That Remains
- Genre:
- MetalCore
- Label:
- Spine Ger
- Release:
- 17.05.2004
- And Death In My Army
- The Deepest Gray
- Vicious Betrayal
- I Die In Degrees
- Focus Shall Not Fail
- Regret Not
- Passion
- For Salvation
- Tattered On My Sleeve
- This Darkened Heart
Kaum fängt man an, die Nu-Metal-Bewegung zu Grabe zu tragen und gibt der Kopier-und-Klon-Bewegung nichtmal mehr den Hauch einer Chance, wenn es darum geht, eine neue Neu-Metal-Kombo mit der tausendsten Kopie der hundertsten ins Feld zu schicken, gibt es schon eine Gegenbewegung. Einen konkreten Namen hat diese (gottseidank) nicht, wird zwischendurch mal peinlicherweise als "New Wave Of American Heavy Metal" deklariert und fasst doch eigentlich nur Folgendes zusammen: Die Rockmusik bewegt sich zurück. Nicht, dass das schlecht wäre. Die Zuhörerschaft hat das neumetallische Einheitsgeplänkel einfach satt und sehnt sich nach ohrenverwöhnenden Gitarrensoli, straighten und vor allem harten Riffs und Rhythmen, die nicht nach jeder Pause mal komplett anders weitermachen.
Vorreiter dieser "back to the roots, but modern roots"-Bewegung sind Bands wie KILLSWITCH ENGAGE, SHADOWS FALL, CHIMAIRA und FALLING CYCLE, die gekonnt die Grenzen zwischen Hard Rock, Metal und Hardcore aufweichen.
Neu im Kader der Genrespringer sind ALL THAT REMAINS. Wie das nunmal bei Bands so ist, die sich eindeutig musikalisch einem aktuellen Trend zuordnen, wurden die Jungs auch schon vom Fleck weg unter Vertrag genommen, und warten jetzt mit ihrem Zweitwerk "This Darkened Heart" darauf, den großen Coup zu landen.
Das Erste, was einem bei dieser Band auffällt, ist die schon fast greifbare Ähnlichkeit zu SHADOWS FALL, was nicht nur daran liegt, dass Phillip Labonte mal bei dieser Truppe das Mikro vollrotzen durfte. ALL THAT REMAINS klingen fast haargenau wie die Truppe um Brian Fair, knallharte kantige Riffs, ein Rhythmus, mit dem man Löcher in Stahlwände stanzen könnte, und ein Sänger, der seine Stimme so rollen lässt, als würde sie über grobes Sandpapier schleifen. So lässt sich die Mucke zusammenfassen. Damit die Scheibe dann nicht ZU abgekupfert klingt, legt man viel mehr Gewicht auf das, was die neue Rockmusik eigentlich ausmacht: die Rückkehr zur Melodie.
So bauen die Jungs in jede mögliche und unmögliche Ecke lockere Riffs ein, ziehen mal ein komplettes Solo durch die Hälfte eines Songs oder vergessen zwischendurch auch mal, dass durch die Überladung an Melodie ein ganzes Stück an Spannung verloren geht.
Trotzdem überzeugt "This Darkened Heart" durch die technisch einwandfreie Produktion, das gekonnte Zusammenspiel der einzelnen Bandmitglieder, den lockeren und unbeschwerten Aufbau der Songs, die druckvolle Art, die eigene Musik durch den Äther zu pusten, und das Ganze so dermaßen mit melodischen Riffs und Soli zuzupflastern, dass man manchmal vergisst, dass dies ein Metalalbum ist.
Gut gemacht, geht aber noch besser.
Anspieltipps: This Darkened Heart, I Die In Degrees, Passion, For Salvation
- Redakteur:
- Michael Kulueke