ALLHELLUJA - Pain Is The Game
Mehr über Allhelluja
- Genre:
- Death 'n' Roll
- Label:
- Scarlet / SPV
- Release:
- 29.09.2006
- Are You Ready? (Ready For Your Massacre)
- Superhero Motherfucker Superman
- Hey J
- I'm Not The One
- Demons Town
- Soul Man
- Big Money, Sweet Money
- The Devil, Me, Myself And I
- Hell On Earth
- The King Of Pain
- Amen
Nach dem 2005er Debüt "Inferno Museum" melden sich ALLHELLUJA nun mit dem Zweitwerk "Pain Is The Game" zurück und nähren damit die Vermutung, dass es sich bei der Band tatsächlich um eine solche handelt und nicht nur um ein (weiteres) Freizeitprojekt unterbeschäftigter Musiker bzw. in diesem Fall sogar eines Labelchefs. Denn die Felle werden nach wie vor von Scarlet-Records-Boss Stefano Longhi verdroschen, der die Scheibe natürlich flugs zur Toppriorität seines Plattenfirmen-Herbstprogramms erklärt hat. Aber sprechen wir es ruhig aus: Bei einem anderen Label hätten die Jungs diesen Stellenwert nicht.
ALLHELLUJA sind 'ne ganz gute Kapelle, keine Frage, und so viel vorweg: Das aktuelle Album ist auch 'ne ordentliche Sache. Aber um wahre Begeisterung auszulösen, reicht es absolut nicht. Die Songs zwischen KYUSS, dreckigem Metal und rotzigem Rock 'n' Roll treffen zu selten ins Glückseligkeitszentrum. Und dass sie nicht sogar in ganz biederen Durchschnitt abrutschen, liegt in erster Linie an HATESPHERE-Röhre Jacob Bredahl, der hier 'ne glänzende Vorstellung liefert und entweder wie angestochen brüllt oder mit mächtig viel Schmutz in der Stimme singt; gerne bewegt er sich auch irgendwo zwischen diesen beiden Polen. Der alte Däne könnte sich zwar insgesamt noch öfter 'ne wegblasende Hookline aus der Hirnrinde popeln, aber die Schwachstelle bleibt seine Hintermannschaft, denen die Instrumentalbretter größtenteils zu löchrig und dünn geraten. Bis auf das deutlich herausragende, mächtig in die Stelzen fahrende 'I'm Not The One' und die losrammelnden 'Big Money, Sweet Money' und 'Superhero Motherfucker Superman' sind die Stücke zu sehr auf Sicherheit gespielt. Es gibt einfach jede Menge Bands dieser Richtung, die ihr Material im direkten Vergleich deutlich kickender gestalten und mit den drei Riffs und unter Verwendung der zwei Kompositionsschemata coolere Tracks zusammenbasteln, die vor allem eine längere Halbwertszeit haben. Der Abnutzungsprozess setzt in vorliegendem Fall doch sehr zeitig ein.
Ich werde während der 40 Minuten von "Pain Is The Game" das Gefühl nicht los, dass man sich beim Songwriting ausschließlich auf die Gesangsqualitäten von Jacob Bredahl verlassen hat. Im Moment geht diese Rechnung auch noch halbwegs auf, aber zu einem Muss wird der Silberling dadurch trotzdem nicht. Wer von diesem Sound nicht genug bekommen kann und neben den großen Namen (u.a. ENTOMBED) auch schon Combos wie TRANSPORT LEAGUE, EL CACO (bessere Riffs und Grooves) oder die unzähligen anderen Mitbewerber, die irgendwo in dem oben erwähnten Spannungsfeld hängen, in- und auswendig kennt, hört mal rein.
Anspieltipps: I'm Not The One, Big Money, Sweet Money
- Redakteur:
- Oliver Schneider