ALLMAN BETTS BAND - Bless Your Heart
Mehr über Allman Betts Band
- Genre:
- Americana / Southern Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sony Music
- Release:
- 28.08.2020
- Pale Horse Rider
- Carolina Song
- King Crawler
- Ashes Of My Lovers
- Savannah's Dream
- Airboats And Cocaine
- Southern Rain
- Rivers Run
- Magnolia Road
- Should We Ever Part
- The Doctor's Daughter
- Much Obliged
- Congratulations
Den Fußstapfen der Väter längst entwachsen ...
Ein neues Album der ALLMAN BROTHERS BAND, wie geht denn das? Doch halt, ganz im Stile eines Freudschen Versprechers überliest der Kenner der Rockmusik hier vielleicht, dass der Name eigentlich ALLMAN BETTS BAND lautet. Doch diese namentliche Überschneidung ist durchaus gewollt, immerhin sind mit Devon Allman (Sohn von Gregg Allman) und Duane Betts (Sohn von Dickey Betts) gleich zwei Sprössling von Mitgliedern der legendären Südtstaaten-Rocker mit an Bord, die mit ihrer neuen Band das Vermächtnis der Väter bewahren und gleichzeitig mit ihrer eigenen Musik überzeugen wollen. Mit dem Debüt "Down To The River" gelang im letzten Jahr ein durchaus vielversprechender Einstieg und etwas mehr als zwölf Monate später steht mit "Bless Your Heart" bereits der zweite Langspieler in den Startlöchern.
Musikalisch ist der Nachwuchs dabei erneut klar in der Tradition der ALLMAN BROTHERS BAND verwurzelt, blickt aber gleichzeitig auch über den Southern-Rock- und Country-Tellerrand hinaus, was der Scheibe einen durchaus modernen Anstrich verpasst. Am besten ließe sich die Musik der siebenköpfigen Band, die mit drei Gitarren, zwei Keyboardern und der üblichen Bass/Schlagzeug-Rhythmusgruppe aufwartet, daher wahrscheinlich als Americana bezeichnen. Doch nicht nur musikalisch klingt der Zweitling ausgereifter und vielschichtiger als "Down To The River", auch das Songwriting und Zusammenspiel hat in der Zwischenzeit einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht, was sicher daran liegt, dass die Band im Vergleich zum Debüt nun gute eineinhalb Jahre Zeit hatte, um sich aufeinander einzuspielen. So geht der Opener 'Pale Horse Rider' auch direkt gut nach vorne und wartet von Slide-Gitarre, über Hammond-Orgel bis hin zu feinen Gitarren-Arrangements mit allem auf, was Fans amerikanischer Rockmusik erwarten. In ähnlichen Gefilden bewegt sich auch das entspannte 'Carolina Song', bevor 'King Crawler' munter die ROLLING STONES zitiert und damit bei mir natürlich genau den Nerv trifft. Kein Wunder also, dass der Track gemeinsam mit dem munter rockenden 'Airboats And Cocaine' und dem getragenen Blues 'Should We Ever Part' zu meinen abosluten Höhepunkten des dreizehn Songs umfassenden Langspielers gehört. Dennoch ist auch hier nicht alles Gold was glänzt und gerade im hinteren Drittel der stattlichen Spielzeit gibt es zumindest ein oder zwei Songs (insbesondere 'Much Obliged' fällt qualitativ ab), die ich nicht unbedingt gebraucht hätte.
Dennoch ist "Bless Your Heart" insgesamt deutlich kompakter als der Vorgänger und präsentiert eine perfekt eingespielte Band, die mit jeder Faser den Vibe amerikanischer Rockmusik verkörpert. Dank der offenen Interpretation der Südstaaten-Rock-Formel sind die Jungs aber nicht nur eine Empfehlung für ALLMAN BROTHERS-Anhänger, sondern dürften jedem gefallen, der in den vergangenen Jahren Geschmack an Acts gefunden hat, die dem weit gefächerten Americana-Sektor zugeordnet werden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs