ALLMAN BETTS BAND - Down To The River
Mehr über Allman Betts Band
- Genre:
- Amerikanischer Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- BMG
- Release:
- 28.06.2019
- All Night
- Shining
- Try
- Down To The River
- Autumn Breeze
- Good Ol' Days
- Melodies Are Memories
- Southern Accents
- Long Gone
Nicht einfach die ALLMAN SONS BAND.
Wer sich in der amerikanischen Rockgeschichte ein wenig auskennt, wird beim Namen ALLMAN BETTS BAND sofort aufmerken und an die ALLMAN BROTHERS BAND, der neben den Gebrüdern Allman auch der Gitarrist Dickey Betts angehörte, denken - und damit auf der richtigen Fährte sein. Gegründet wurde diese neue Gruppe von den Gitarristen Devon Allman, Sohn von Gregg Allman, und Duane Betts, Sohn des erwähnten Dickey Betts. Mit Berry Duane Oakley, Sprößling des früh verstorbenen Berry Oakley Sr., ist sogar ein dritter Allman-Filius mit von der Partie. Soeben hat diese Formation ihr erstes Album "Down To The River" veröffentlicht. Wie einst die Band der Väter spielt die ALLMAN BETTS BAND amerikanischen Rock mit deutlicher Southern- und Country-Schlagseite, klingt allerdings etwas leichter und filigraner. Und damit sollen die Vergleiche mit den ALLMAN BROTHERS enden, denn wie jede andere Gruppe auch hat die ALLMAN BETTS BAND das Recht, für ihre eigene Musik wahrgenommen zu werden, und die Pflicht, sich mit dieser eigenen Musik zu bewähren.
Wie in den Südstaaten nicht ungewöhnlich, liegt auch hier mit einem Septett eine große Besetzung vor, die drei Gitarren oder zwei Keyboards aufbieten kann, dennoch erweist sich das Ergebnis wie angedeutet als recht transparent und entspannt. Wie die Bandköpfe betonen, haben sie die Scheibe live "ohne digitale Nachbearbeitung" aufgenommen, was den organischen Höreindruck verstärkt. "Down To The River" eröffnet mit dem lockeren Country Rock 'All Night'. Dem folgt mit 'Shining' das erste Stück, das charakteristisch für das Album ist, indem es durch ein typisches Southern-Lick eingeleitet wird, dabei aber langsamer und lässiger gespielt wird, als man es von einschlägigen Größen der letzten Jahrzehnte gewohnt ist. Ebenso eingängig kommt das Titelstück rüber. Ein Höhepunkt der Scheibe ist zweifellos das über achtminütige 'Autumn Breeze', das sich mit ausgiebigen Gitarrenexkursionen hervortut. Im weiteren Verlauf halten das countrylastige 'Good Ol' Days' und das schmissige 'Melodies Are Memories' die Waage zwischen Abwechslung und einem wiedererkennbaren Bandsound. Keinesfalls darf dabei die emotionale Reminiszenz an Heimat, Familie und nicht zuletzt den heimischen Dialekt in 'Southern Accents' vergessen werden.
Ein rundum eingängiges, kurzweiliges und melodisches Album ist der ALLMAN BETTS BAND bei ihrem Erstling gelungen, das die musikalische Prägung der Mitglieder offenbart und dabei ebenso neue Wege geht. Es wird nicht unbeträchtlich vom Geschmack und wohl auch der aktuellen Stimmungslage des Hörers abhängen, ob ihm das Album sehr zusagt oder ob er sich nicht irgendwann einen härteren, zupackenderen Sound wünscht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser