ALLOCHIRIA - Omonoia
Mehr über Allochiria
- Genre:
- Post Metal/ Sludge/ Ambient
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Allochiria Via Bandcamp
- Release:
- 04.01.2014
- Today Will Die Tomorrow
- Oppression
- Archetypal Attraction To Circular Things
- We Crave What We Lack
- Charikleia's Intermission
- K.
- Humanity Is False
Press dir's rein!
"Opression", Kompression, Depression. Druck, Druck, Druck. Überall ist Druck. Druck im Kopf, auf der Blase, Druckstellen am Oberarm, großer gesellschaftlicher Druck. Drückend heiße Hitze und irgendwer hat immer seinen Siechfinger am Druckknopf zum Atomschlag. Um es mal so auszudrücken: Wenn der Druck zu groß wird, nicht mehr auszuhalten ist, wird der Händedruck zum Druckmittel. Und dann will keiner in der Nähe sein. Endzeitstimmung, die einem von ALLOCHIRIA so eingepflanzt wird. Die waren das!
Mit ihrem Soundtrack zum Nihilismus treiben die Griechen es sogar so weit, zu behaupten, dass das 'Today Will Die Tomorrow'. Toll, danke, dass das mal wieder gesagt wurde. Ist ja auch nichts falsch daran. Aber traurig ist es. Und für so etwas Urmenschliches wie solche Gedanken gibt es Post-Sludge-Metal-Bands überhaupt. So die These. 'Humanity Is False' – Alles klar?
Transportiert werden will das Wissen um unser Kaputt-Sein von langwierigen Musikstücken, die von ernsthaften, angstgesteuerten Warnern wie diesen hier nur selten unter der Zehnminutengrenze konstruiert werden. 'We Crave What We Lack' ist so ein Beispiel für die Verbindung einer selbstverloren krächzenden Verneiner-Kehle, unterlegt mit unnachgiebig walzenden Gitarren, die sich aber auch leicht dahinschwebende Ausflüge erlauben und sich gegen Ende sogar noch über die verschüttete Unschuld mit einer hellklaren Frauenstimme lustig machen. Habe ich lustig gesagt?
Das wird einem mit 'K.' wie Katastrophe, Klinik, Kontrollverlust gleich wieder ausgetrieben. Ich lasse mir die Einschätzung nicht nehmen, dass Post Metal dieser Art deswegen so heißt, weil es postpostmodern und präapokalyptisch irgendwann die normale Chartmusik sein wird. Und weil die Musik vor allem durch ihre Wechsel zwischen langsamen und schönheitsfanatischen Phasen und dem Druck ihrer schrecklichen Ausbrüche funktioniert.
Drückend, eindrucksvoll, toll.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben