ALMAH - E.V.O
Mehr über Almah
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Pride & Joy Music / Edel Distribution
- Release:
- 23.09.2016
- Age Of Aquarius
- Speranza
- The Brotherhood
- Innocence
- Higher
- Infatuated
- Pleased To Meet You
- Final Warning
- Indigo
- Corporate War
- Capital Punishment
Hübscher Brasilienmetal.
Edu Falaschi (ex-ANGRA) ist wieder da! Mit seinem Kollektiv ALMAH veröffentlicht der Sänger nun schon seit zehn Jahren konstant Musik, aus dem Schatten des brasilianischen Flaggschiffes konnte man aber noch nicht heraustreten. Und dafür gibt es auch Gründe. Nach den zwei wirklich tollen Alben "Almah" (2006) und "Fragile Equality" (2008), die wirklich jeden ANGRA-Fan überzeugt haben, folgte 2011 mit "Motion" ein so enormer Sprung in kalt-progressiv-rockige Gefilde, den nicht nur ich nicht mitmachen wollte. Der Ärger über dieses Album sorgte sogar dafür, dass ich das nachfolgende "Unfold" noch nicht einmal angetestet habe. ALMAH befand sich weit weg von den selbst gesetzten Wurzeln und weit weg von einem befriedigenden Hörerlebnis.
Spätestens mit dem neuen Album "E.V.O" gibt es aber nun eine Kurskorrektur. Das Konzeptalbum, das sich inhaltlich mit einem neuen Zeitalter ('Age Of Aquarius'), das durch die Evolution unseres Verstandes anbricht, beschäftigt, greift musikalisch und natürlich textlich zurück auf "Rebirth", das erste ANGRA-Werk mit Falaschi am Mikro. Wenn das mal keine gute Referenz ist! Und tatsächlich, "E.V.O" setzt wieder auf brasilianischen Melodic Metal mit progressiven Einsprengseln und macht damit die ersten Schritte zurück auf die Erfolgsspur.
Es stehen wieder gelungene Hooks, gewitzte Gitarrensoli und flotte Takte im Mittelpunkt. Woher die neue alte Orientierung stammt, darüber kann ich nur mutmaßen. Fakt ist, es spielen zwei neue Leute im ALMAH-Trikot. Der neue Mann mit Gitarre namens Diogo Mafra könnte manchem Leser schon mal bei DYNAHEAD über den Bildschirm gelaufen sein, der Ersatz für Schlagzeuger Marcelo Moreira heißt Pedro Tinello und ist zumindest mir völlig unbekannt. Vielleicht war es der frische Wind, den die beiden mitgebracht haben, der die Falaschi-Flamme wieder entzündet hat.
Natürlich ist "E.V.O" keineswegs auf eine Stufe mit einem Überalbum wie "Rebirth" zu stellen und auch zu den großen beiden ALMAH-Werken gibt es einen beachtlichen Abstand. Doch es finden sich hier genügend überzeugende Songs, das sich ein Kauf lohnen wird. Schwächere Momente, wie das aus dem Rahmen fallende, weil unpassend harte 'Corporate War', können die Brasilianer spielend ausgleichen. Besonders im Ohr haften bleiben vor allem der hymnische Schlusstrack 'Capitol Punishment', das im besten Falaschi-Sinne progressive 'Indigo' und der flotte Titelsong.
Doch, "E.V.O" ist ANGRA-Fans und Freunden des Genres Melodic Metal durchaus zu empfehlen. Es zündet nicht jede Idee und verglichen zum alten Schaffen des Masterminds fällt das neue Album immer noch ein Stück ab, doch es ist ein wirklich großer Schritt zurück in die richtige Richtung. ALMAH, ich hab wieder richtig Lust auf dich!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marius Luehring