ALMANAC - Rush Of Death
Mehr über Almanac
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 06.03.2020
- Predator
- Rush Of Death
- Let The Show Begin
- Soiled Existence
- Bought And Sold
- The Human Essence
- Satisfied
- Blink Of An Eye
- Can't Hold Me Back
- Like A Machine
"Push the pedal to the metal!"
Herr Smolski, Mastermind von ALMANAC, hat mit "Rush Of Death" sein nunmehr drittes Album ins Rennen geschickt. Wobei Rennen diesmal durchaus wörtlich genommen werden darf – zumindest teilweise. Zum einen sind Gladiatorenkämpfe ein Thema, bei denen es eigentlich fast immer um Leben und Tod ging und man von den Kämpfern die römischen Tugenden Siegeswille, Tapferkeit und Todesverachtung erwartete.
Um die Geschichte in die Gegenwart zu transferieren, nimmt sich Victor der heutigen "Gladiatoren" an: den Rennfahrern. Auch hier braucht es Siegeswille, muss man sich doch immer wieder anderen "Gegnern" stellen. Mut und eine gewisse Todesverachtung, sprich: Ausblendung, dass auch mal etwas schief gehen kann, spielen ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle. "Auch wenn es für das Publikum eine Mordsshow ist, so ist es für die Fahrer eine ernste Angelegenheit", sagt Victor selbst, "doch wenn der "Adrenalinrausch" einsetzt, denkt man anders". Dem kann ich aus eigener Erfahrung nur zustimmen.
All diese Gedanken hat er mit dem Album "Rush Of Death" auf gelungene Art und Weise mit jedem einzelnen Track eingefangen und zum Ausdruck gebracht. Schon 'Predator' gibt die Richtung vor und der Titeltrack steht dem in nichts nach. Hart und voller Power, gleichzeitig melodisch, mit wahnsinnigen Gitarrenriffs, opulentem Bass und knallhartem Drumming, gepaart mit aussdrucksstarkem Gesang.
Mit dem musikalisch dramatisch unterlegten, gesprochene 'Let The Show Begin', werden wir in das Zeitalter der Gladiatoren katapultiert, wobei der Blutdurst der Zuschauer angesprochen wird. Das hat eigentlich auch heute nichts von seiner Aussagekraft verloren, gibt es doch immer wieder Zuschauer, die eigentlich nur auf einen spektakulären Unfall hoffen. Das bombastische 'Soiled Existence' mit Orchester, beeindruckendem Chorgesang und dem hämmernden Drumming lässt Gänsehaut entstehen, während 'Bought And Sold' erst einmal von einem wahnwitzigen Gitarrenriff und wieder knallhartem Drumming eingeleitet wird. Auch hier werden Patrick und Jeannette tatkräftig von Gastsänger Frank Beck (von GAMMA RAY) unterstützt, während dazwischen immer wieder Victor, gitarrentechnisch gesehen, die Fetzen fliegen lässt. Marcel Junker ist übrigens für gelegentliche Death Metal-Töne zuständig. 'The Human Essence' ist ein weiterer orchestral unterlegter Sprechgesang, dem das zuerst recht ruhig erscheinende 'Satisfied' folgt, was sich aber recht schnell als eigentlich agressiv-harte Nummer entpuppt, aufgelockert von gelegentlich eingestreuten Gitarensoli. Erst zum Schluss schließt sich wieder der Kreis und das Stück endet so ruhig wie es angefangen hat. Mit dem treibenden 'Blink Of An Eye' sind wir dann wieder in der Gegenwart angelangt. Alle Freunde von Victors Gitarrenarbeit werden von 'Can't Hold Me Back' begeistert sein, ist doch der Track mit seinem ohrwurmverdächtigen Refrain sehr schön von eben dieser Gitarrenarbeit eingeschlossen. Wenn dann die Flamenco-Gitarre 'Like A Machine' einleitet, ist der erste Gedanke: Ah, jetzt kommt die Ballade! Aber weit gefehlt – auf "Rush Of Death" geht es auch ohne. Wenn es im Text heißt: "Like a machine, you follow the routine", so trifft das auf diese Platte mit Sicherheit nicht zu. Den Hörer erwartet immer wieder Neues, Unerwartetes. Und wenn man sich bei 'Like A Machine' schon darauf eingestellt hat, dass es bretthart weitergeht, gibt es doch wieder Überraschungen. So hat die Flamenco-Gitarre noch einmal mittendrin einen kurzen Auftritt und zum Schluss endet das Stück doch noch fast balladesk. Wer hat das letzte Wort? Natürlich die Gitarre.
"Rush Of Death" erscheint im Jewelcase mit Bonus Live DVD mit Ausschnitten aus Konzerten vom Musikfestival in Korea, aus Minsk, vom Big Gun Festival in Moskau und aus Pilsen. Außerdem gibt es "Rush Of Death" noch als Blue und Black Vinyl.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer