ALMOST DEAD - Brutal Onslaught
Mehr über Almost Dead
- Genre:
- Groove / Thrash Metal / Hardcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Art Gates Records
- Release:
- 28.05.2021
- Cage Fighter
- Leave The Weak
- Last Rite
- Downfall
- Amaurosis
- Lost My Way
- Masked Pain
- Ideal Remains
- Turn To Stone
- Pull Rank
- Metal Therapy
- A Vile Descent
Heftiges Geballer mit mächtig Groove und Hardcore-Attitüde
Die Plattenfirma schickt eine schmucklose Blanko-CD ohne Beipackzettel. Nun gut, Unvoreingenommenheit kann auch eine Tugend sein. Also Kopfhörer auf und die Regler hochgedreht. Mir ist ALMOST DEAD bisher nicht untergekommen, obwohl das vorliegende "Brutal Onslaught" bereits die fünfte Veröffentlichung des 2004 gegründeten Bay-Area-Quintetts ist. Nach etwas mehr als fünfzig Minuten fühle ich mich im Anschluss wie von einem Zug überrollt – ein leichtes Piepen im Ohr inklusive. Zu Beginn also gleich ein kleiner Warnhinweis: der wilde Mix aus 90er-Groove-Metal, New England Metalcore und New York Hardcore ballert mächtig.
Zunächst fällt einmal die sehr gute Produktion auf, die modernen Hörgewohnheiten locker standhält. Dann haben die Herrschaften in Sachen Riffs und Grooves bei PANTERA und MACHINE HEAD sehr genau hingehört. Das macht echt Laune. Songs wie 'Cage Fighter', 'Masked Pain' oder 'Ideal Remains' sind fette Wutbrocken, die mich amtlich in den Sessel drücken. Mit 'Last Rite' oder auch 'Metal Therapy' bekommen sie eine dicke Modern-Metal-Schlagseite, die ihnen aber auch gut zu Gesicht steht. Nur die Ausflüge in Metalcore-Gefilde der Marke 'Lost My Way' oder 'Turn To Stone' lassen ein wenig den Biss vermissen und könnten sich die Kalifornier in Zukunft gerne schenken. Aus einer starken Mannschaftsleistung muss aber Schlagzeuger Ryan Glick hervorgehoben werden. Der junge Mann wirbelt, groovt und treibt wie die Hölle, aber vor allem seine Hochgeschwindigkeits-Doublebass durchbrechen beeindruckend jeden Moment die Schallmauer. Ganz großes Kino. Also alles im grünen Bereich?
Nicht ganz, denn mit dem Hardcore-Geschrei von Tony Ronadelli habe ich so meine Schwierigkeiten. Dieses kehlig heisere Gebrüll ist auf Dauer anstrengend, zumal die gewünschten Ankerpunkte in den Refrains ebenfalls ausbleiben. Er beweist jedoch an mancher Stelle durchaus Vielseitigkeit und transportiert super die gewollte New-York-Attitüde, kann der starken Musik aber nicht noch die Kirsche aufsetzen. In dieser Disziplin wird für mich ein wenig Potential verschenkt.
Wer jedoch mit der Hardcore-Schlagseite keine Probleme hat, der sollte ALMOST DEAD auf jeden Fall anchecken. Es wäre viel zu schade, wenn "Brutal Onslaught" wieder sang- und klanglos von der Bildfläche verschwinden würde.
Anspieltipps: Masked Pain, Meta Therapy, Cage Fighter
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Chris Staubach