ALTAR OF PERVERSION - Intra Naos
Mehr über Altar Of Perversion
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- The Ajna Offensive / Norma Evangelium Diaboli
- Release:
- 15.04.2018
- Adgnosco Veteris Vestigia Flammae
- She Weaves Abyssal Riddles And Eorthean Gates
- Behind Stellar Angles II
- Cosmic Thule, Inner Temple
- Subcosmos Archetypes
- Through Flickering Stars, They Seep
Sechs Songs in zwei Stunden - die Herausforderung ist ultimativ!
Das nenne ich mal mutig: ALTAR OF PERVERSION konnte sich bislang noch nicht so wirklich auf der internationalen Black-Metal-Landkarte in Szene setzen. Man hat allerdings alle kreativen Kräfte so weit gebündelt, dass man als Debüt ein Doppelalbum veröffentlicht, das bei knapp zweistündiger Spieldauer so ziemlich alle Register zieht, die der klassische, melodische Black Metal in den letzten drei Dekaden erstellt hat - wohlgemerkt in gerade einmal sechs Songs.
"Intra Naos" ist eine extrem risikoreiche Scheibe, die sich in einer kleinen Masse epischer Longtracks das Recht herausnimmt, die konventionelle Welt des zugänglicheren Schwarzstoffes völlig auf den Kopf zu stellen. Jede einzelne Nummer würde ausreichend Raum und Potenzial mitbringen, gleich eine komplette EP zu füllen, und das nicht nur im Hinblick auf die individuelle Länge, sondern auch unter Berücksichtigung der mannigfaltigen Ideen, die ALTAR OF PERVERSION dabei aufbringt. Konsequenterweise ist die erste Scheibe auch eine jener Veröffentlichungen, die wahrscheinlich Monate brauchen wird, bis man sie wirklich durchdrungen und bis ins letzte Detail aufgesogen hat. Aber deshalb sind die sechs Nummern nicht zwingend sperriger, sondern gleichen viel mehr einer Reise durch die dissonanten Welten des Black Metals, die irgendwie niemals enden will, letztendlich aber auch nicht den Wunsch hervorruft, einen abrupten Stopp einzulegen. ALTAR OF PERVERSION experimentiert mit der breiten Stimmungswelt der finsteren Musik, präsentiert sich bisweilen episch, dann wieder aggressiv und fokussiert und gerne auch mal eine Spur progressiver. Doch der eigentliche Kunstgriff besteht wohl darin, die zahlreichen Ideen unter ein homogenes Dach zu bringen, und hier offenbart das italienische Duo ein gehöriges Talent, das sich in den ersten Arrangements zwar schon abzeichnet, final aber erst in dem Moment überzeugt, in dem die letzte Note verklungen ist und man die absolute Gewissheit hat, dass diese Fertigkeiten keine reduzierte Momentaufnahme sind.
Geduld ist letztlich die einzige Bedingung, die es braucht, um sich "Intra Naos" und seinem unglaublich vielfältigen Output widmen zu können. Die Belohnung soll aber nicht lange auf sich warten und ist ein Geschenk für wirklich jeden, der melodischen Black Metal in seiner epischsten Form lieben gelernt hat. Ich bin jetzt schon gespannt, was die Band diesem Monsteralbum folgen lassen wird. Auf jeden Fall hat sie sich selbst mit "Intra Naos" eine Menge Druck gemacht!
Anspieltipps: She Weaves Abyssal Riddles And Eorthean Gates, Subcosmos Archetypes
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes