ALTROCK CHAMBER QUARTET - Sonata Islands In RIO
Mehr über Altrock Chamber Quartet
- Genre:
- Instrumental / Prog / Avantgarde
- Label:
- Altrock Productions
- Release:
- 15.06.2012
- Snake Eating Its Tail
- Norrgarden Nyvla
- Hands Of The Juggler
- Rethinking Plague
- Presage
- Land Arf
- Brachilogia
- Distillando
- Crossroads
- Luoghi Che Aspettano
Kammerprog für den geduldigen Hörer.
Man sollte schon wissen, worauf man sich einlässt, wenn man sich mit dem ALTROCK CHAMBER QUARTET beschäftigen möchte - auch als eingesessener Prog-Hase! Der italienische Fünfer lässt sich nämlich auf "Sonata Islands In RIO" nicht beirren und zieht den Kammerstreich von der ersten bis zur letzten Sekunde durch. Oder anders gesagt: Wer nichts mit anspruchsvollen Streicher-Arrangements und vertrackten Wendungen anfangen kann, sollte ab hier gar nicht weiterlesen. Denn es würde sich nicht lohnen!
Doch auch diejenigen, die kammermusikalische Geschichten mögen, sollten sich langsam an die Materie heranführen, denn "Sonata Islands In RIO" entpuppt sich schon sehr schnell als ziemlich anstrengende Geduldsprobe, die vom musikalischen Standpunkt her sicherlich sehr ambitioniert ist, handwerklich ebenfalls keine Zweifel an den Qualitäten der Herren Musiker aufkommen lässt, für den durchgängigen Hörgenuss aber viel zu viele Hürden mitbringt. Dramaturgisch interessante Nummern wie 'Hands Of The Juggler' und das Soundtrack-artige 'Presage' bilden die Ausnahme, zeigen auch eine halbwegs stringente Linie, die in Stücken wie 'Land Arf' oder 'Luoghi Che Aspettano' allerdings voll und ganz verloren geht. Und auch die kurzen Entwürfe von Francesco Zago in 'Brachilogia' und Emilio Galante in 'Distillando' ändern nichts an dem Umstand, dass hier wirklich Zielgruppenmusik im engsten Rahmen komponiert wurde.
Vielleicht ist dieser befremdliche, instrumental teils sehr reduzierte Ansatz, auch der eigentliche Störfaktor von "Sonata Islands In RIO". Progressive Musik in allen Ehren, aber all das, was die fünf Südeuropäer hier auffahren, wirkt zumeist verkrampft und kopflastig. Und auch wenn Letztgenanntes vielleicht ein Naturell ist, welches eng mit der Kammermusik verbunden ist, so beeinträchtigt es hier doch sehr deutlich die Freude über das Gehörte. Fans der Materie, hört ruhig mal rein. Aber bedenkt, dass diese Platte nicht sonderlich einfach ist.
Anspieltipp: Presage
- Redakteur:
- Björn Backes