ALVENRAD - Heer
Mehr über Alvenrad
- Genre:
- Folk Rock / Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Trollmusic
- Release:
- 08.12.2017
- De Hoogzit
- De Raven Wodans
- Dagen Gaans Heen
- De Zonne-ever
- Boom Des Gouds
- Der Herder
- Fallisch
- Minneschemering
- De Groene Tempel
- Omheind
- Foreest In Tweelicht
Folk ist nicht gleich Folk.
Die Edda ist wohl das Standard-Inspirationswerk für mindestens die Hälfte aller skandinavischer Folk-Metal-Acts, nicht aber zwingend die Vorlage für eine niederländische Truppe, die dann auch noch in ihrer Heimatsprache komponiert. Doch bei ALVENRAD ist grundsätzlich eine Menge anders, seien es nun die recht eigenwilligen Alternative-Einsprengsel, die das Quartett in seinen Songs verbaut, oder überhaupt die verqueren Arrangements, die nicht so sehr auf flotte Hooklines ausgelegt sind, sondern eher auf wechselseitige Emotionen. Die Band schwimmt auf "Heer" gehörig gegen den Strom.
Die Entwicklung von ALVENRAD ist sicherlich aber auch ein entscheidender Faktor, der die Vielfalt des neuen Albums massiv befeuert hat. Arbeiteten die Holländer auf ihrem letzten Album noch zu zweit, hat man das Line-up nun quantitativ verdoppelt und die Einflüsse der neuen Musiker auch sofort konsequent verwertet. Bisweilen bekommt "Heer" dadurch sogar einen leichten Indie-Rock-Stich, der von nahezu melancholischen, genrefremden Stücken wie 'Omheind' noch einmal konkreter ausgemalt wird. Aber auch wenn die Band etwas mehr Schwung aufnimmt, ist ALVENRAD auch diesmal nicht die typische Folk-Metal-Truppe, die das Einmaleins der Szene blindlings abspult. Der Folk-Anteil ist eigentlich nur eine Randerscheinung, mit dem die Band ihre eigensinnigen Ideen färbt, denn ansonsten ist "Heer" eher eine schubladenfreie Platte, die zwischen recht vielen Stühlen steht, dementsprechend auch nicht sofort zugänglich ist, speziell jedoch in der zweiten Hälfte das große Potenzial dieser Truppe offenbart und auch nach einer eher verhaltenen ersten Runde eine zweite und dritte Chance verdient. ALVENRAD klingt auf jeden Fall auch auf der neuen Scheibe angenehm eigenständig. Nicht jeder Song ist ein Treffer, aber die meisten sind doch nahe am Bullseye!
Anspieltipps: De Groene Tempel, Omheind
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes