ALWAYS FALLEN - Reflection
Mehr über Always Fallen
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Mausoleum Records
- Release:
- 13.11.2009
- Death Comes Down
- Hail To Fire
- Into Your Mothers Eyes
- Prophecy
- Back Where I Belong
- Morality
- See My Blood
- Who Gave Witness
- Temple Of Ruins
- No Mercy
- Ra'ad
Interessantes, musikalisch aber nur passables Eigengewächs
Nachdem es in den vergangenen Monaten erstaunlich ruhig um das belgische Traditionslabel Mausoleum Records geworden war, rüstet der Kultverein dieser Tage wieder zum Comeback-Angriff. Dabei geht die Plattenfirma ganz klar wieder zurück zu ihren Ursprüngen und setzt vornehmlich auf Eigengewächse, hier wiederum in erster Linie auf den Thrash-Metal-Bereich. nahezu zeitgleich erscheinen dieser Tage drei Platten europäischer Underground-Kapellen, von denen eine besonders auffällig ist: Das Debütalbum des belgischen Quintetts ALWAYS FALLEN.
Doch leider ist diese besondere Aufmerksamkeit in diesem Fall keine ideale Geschichte. ALWAYS FALLEN schneiden nämlich im Label-eigenen Vergleich ganz klar am schwächsten ab, weil die Band es einfach nicht hinbekommt, die gezügelten Aggressionen und den Drang nach melodiösen Parts kombiniert unter einen Hut zu bekommen. Stattdessen tritt die Band ihre durchaus spannenden Ideen einfach viel zu breit aus, verfangen sich immer wieder in Wiederholungen und rezitierten Arrangements und kommen beim Songwriting schlichtweg nie so recht auf den Punkt.
Dabei sind ALWAYS FALLEN sicherlich nicht verwegen, wenn es um die Etablierung saftiger Riffs geht. Die Gitarrenfraktion leistet auf "Reflection"; der ersten Full-Length im Bandkatalog, durchaus gute Arbeit und stellt gleich mehrfach unter Beweis, dass sie ihr Handwerk versteht. Auch der Rhythmusbereich funktioniert tadellos, bastelt permanent an den fetten Grooves und ihrer Weiterentwicklung und tut es qualitativ dem Gesang gleich, an dem es auch nicht viel auszusetzen gibt. Wo ist also das Problem?
Tja, ganz einfach: Die Belgier nehmen ihrem Material jedwede Spannung, in dem sie die jeweiligen Breaks innerhalb der Songs viel zu weit hinauszögern. Erwartet man nach einer gelungenen Bridge nun endlich den finalen Chorus, wird das gleiche Riff einfach noch ein paarmal wiederholt. Die Wirkung ist gerade in Nummern wie 'Into Your Mothers Eyes' und 'Back Where I Belong' fatal, da die Songs effektlos in die Länge gezogen werden und irgendwann die Grenze zur Langeweile überschreiten - daran ändert dann auch das anständige Riff-Bollwerk nicht mehr viel.
Wenigstens ist "Reflection" nicht über die gesamte Distanz derart anstrengend wie in den genannten Tracks. Sobald die Band es etwas flotter angehen lässt, kreist auch die Matte entspannter, gerade wenn die Sache so tight dargeboten wird wie in 'Temple Of Ruins' oder 'No Mercy'. Doch im Gesamtüberblick sind die Highlights auf der neuen ALWAYS FALLEN-Scheibe zu rar gesät, als dass hier echte Begeisterung aufbranden könnte. "Reflection" ist solide, manchmal aber auch langatmige Thrash-Metal-Kost - nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Anspieltipps: Hail To Fire, No Mercy
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes