ALYEUS - Forty Days At Sea
Mehr über Alyeus
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 24.09.2015
- Dreaming In Waves
- Triton's Horn
- Forty Days At Sea
- Elysium
- The Great Bird
- Ambush
- Dark Inception
- The Chambers
- 7
- Ashes To Angels
- The Keeper
- Last Dash
Prog auf hoher See?<br />
ALYEUS aus Kanada spielt modernen Progrock und -Metal, der hin und wieder auch an Bands wie PORCUPINE TREE erinnert, jedoch auch genug eigene Akzente setzt. Mit "Forty Days At Sea" liegt das Debütalbum als Eigenproduktion vor, das Teil einer längeren Konzeptgeschichte ist, deren Inhalt sich mir mangels Booklet jedoch entzieht. Was bleibt, sind Albumtitel und weitere Songnamen wie 'Triton's Horn' oder 'Dreaming In Waves', die eine maritime Komponente in der Handlung nicht ganz unwahrscheinlich erscheinen lassen.
Das nautische Triple mit dem kurzen Intro 'Dreaming In Waves', dem überlangen 'Triton's Horn' und dem Titelsong eröffnet dann auch gleich das Album und präsentiert einen guten Querschnitt durch den ALYEUS-Sound. Ruhige und akustische Momente treffen auf alternativ angehauchten Rock, bei dem gelegentlich der Härtegrad bis in beinahe metallische Gefilde angezogen wird. Dazu gibt es klaren, manchmal angerauten Gesang, der in seinen zerbrechlichsten Momenten an PLACEBO erinnert. Das alles ist kompetent arrangiert und produziert, wobei der Sound eine angenehm bodenständige Note behält, die nicht nur einer Eigenproduktion gut zu Gesicht steht.
Kommen wir also zu den Songs und da hat die Band mit 'Triton's Horn' direkt einen dicken Brocken an den Anfang gesetzt und gleichzeitig auch das Highlight der Scheibe. Die Spannung wird über die gut neun Minuten gehalten, die Dynamik zwischen ruhigen Momenten und rockigen Parts ist gut in Szene gesetzt und die Melodien bleiben im Ohr hängen. Selbst die längeren instrumentalen Abschnitte sind songdienlich platziert und zeigen eine Band, die viel Gespür für gute Songs hat. Das setzt sich im Titelsong fort, der ebenfalls mit einem gelungenen Refrain aufwarten kann.
Bis dahin ist "Forty Days" auf einem Kurs in sehr hohe Notenregionen, doch nach dem fulminanten Einstieg dümpeln im hinteren Teil des Albums einige Songs etwas zu sehr vor sich hin, man scheint in eine kreative und kompositorische Flaute geraten zu sein. Zwar ist hier auch nichts wirklich schlecht gemacht, sondern alles gut, nur eben nicht mehr so packend wie zu Beginn. Man weiß jetzt, wie ALYEUS klingt, die guten Melodien sind alle gespielt und jetzt bleibt die Band im sicheren Fahrwasser. Das ist mehr als schade und so bleibt ein wechselhafter Eindruck von "Forty Days At Sea", von einer Band, die viel Potential hat und dieses nur am Anfang wirklich ausspielen kann. Auf eine lange Seereise würde ich jedenfalls eine andere Platte mitnehmen, Fans von modernem, leicht alternativem und progressivem Rock sollten aber in jedem Fall mal ein Ohr riskieren, hier könnte in Zukunft noch viel gutes zu uns geschippert kommen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst