ALYSON AVENUE - Changes
Mehr über Alyson Avenue
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Avenue Of Allies / H'Art
- Release:
- 10.06.2011
- Liar
- Will I Make Love
- Changes
- Amazing Days
- Don't Know If Love Is Alive
- Fallen
- Into The Fire
- I Will Be Waiting
- I'll Cry For You
- Somewhere
- Always Keep On Loving You
Album Nr. 1 nach Anette Olzon!
Obwohl den Musikern von ALYSON AVENUE niemals der Sinn danach stand, die bereits 1989 gegründete Band auf Eis zu legen, hat es eine ganze Weile gedauert, bis man den Weggang von Anette Olzon wirklich hat verkraften können. Aus kommerzieller Hinsicht haben die Schweden zwar einen cleveren Weg gewählt, indem man die Alben mit der heutigen NIGHTWISH-Sängerin kurz nach deren Abwerbung neu aufgelegt hat, doch irgendwann sollte dann auch wieder neues Material folgen. Mit "Changes" bietet das Quintett mit der neuen Frontdame Arabella Vitanc (die bei den Neueinspielungen von "Omega" bereits hinterm Mikro stand) nun endlich das ersehnte Nachfolgewerk an - und bleibt dabei leider völlig farblos.
Dabei ist es gar nicht zwingend am Besetzungswechsel festzumachen, dass die skandinavische Melodic-Rock-Fraktion auf ihrem dritten Album ein Großteil ihrer eigentlich positiven Ausstrahlung verloren hat. Vielmehr ist das Songwriting anno 2011 dürftig bis bieder und über weite Strecken sogar ziemlich langweilig. "Changes" offenbart zwar keine wirklich dramatischen Veränderungen, beinhaltet aber erschreckend wenige, wirklich interessante Hooklines.
Schon zu Beginn schwächelt die Scheibe in den blassen Refrains von 'Liar' und dem schmalzigen 'Will I Make Love', bei dem auch Gast-Vokalist Michael Bormann nicht viel herausschlagen kann. Aber auch der Versuch, im Titelstück knackige Gitarrensounds einzuflechten, verfehlt seine Wirkung, da die Strophen und der Chorus ähnlich lahm bleiben wie in den vorangegangenen Nummern. Genau dieses Dilemma zieht sich wie ein trauriger roter Faden durch den gesamten Release, wenngleich hier und dort sicher ein paar Momente herausfallen, in denen man sich dann doch mal ganz entspannt zurücklehnen kann. Aber auch wenn Stücke wie 'Into The Fire' und 'Somewhere' im Grunde genommen in Ordnung gehen, entdeckt man keine Parts, bei denen man langfristig in Begeisterung verfallen könnte.
Da hilft es am Ende auch nicht, dass Frau Olzon einen großen Teil der Backing-Vocals übernommen hat und darüber hinaus auch weitere namhafte Gaststars vertreten sind. ALYSON AVENUE sind heute leider nur noch die Band, bei der Anette Olzon seinerzeit mal gesungen hat. Doch vom Namedropping, das ja in diesem Fall auch nur auf die Vergangenheit zu beziehen ist, können sich diese Schweden nichts kaufen. So schade das auch ist, aber "Changes" ist nur unterer Durchschnitt und selbst für ein AOR-Album ermüdend und farblos!
Anspieltipp: Into The Fire
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes