AMARAN - A World Depraved
Mehr über Amaran
- Genre:
- Melodic-Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 27.05.2002
- Faith Healer
- Rusty Warhorse
- Void
- Daffodil
- Lullaby
- Imperfect
- Little Victory
- Karma In Flesh
- Received A Kiss
- Ode
Na endlich mal wieder eine positive Überraschung!
Als ich 'Power-Metal mit Sängerin' las, hatte ich eigentlich schon schlimmste NIGHTWISH-Befürchtungen, doch diese bestätigen sich glücklicherweise nicht. Ich hab ja nichts gegen NIGHTWISH, aber noch eine Kopie der Finnen braucht die Welt ja nun wirklich nicht.
Wobei der Begriff Power-Metal hier aber nicht wirklich angebracht ist. Dafür fehlt zu vielen Songs eben die namensgebende Power. Das ist aber gar nicht schlimm, denn die 10 melodischen Happen sind absolut schmackhaft. Die Nummern sind meist im melodischen Metal anzusiedeln, streunen stellenweise mal im Power-Metal herum, um aber in erster Linie von den wunderbaren, gefühlvollen Vocals von Goldkehlchen Johanna De Pierre zu leben, die man am ehesten noch mit LACUNA COIL-Fronterin Cristina Scabbia vergleichen kann. Wenn jemand noch SAHARA kennt, kann er sich zudem auch die musikalische Ausrichtung genauestens vorstellen.
Der Opener "Faith Healer" kommt zu Beginn noch sehr druckvoll und hart aus den Boxen geschossen, bis nach 40 Sekunden zum ersten Mal Johanna einsetzt und mit ihrer Schwebestimme den Song veredelt. Ein Rezept, das auch bei den weiteren neun Nummern aufgeht. Zumal es AMARAN geschafft haben Songs zu schreiben, die nach wenigen Durchläufen im Ohr hängen bleiben. Das mit einem coolen Riff veredelte "Void" meistert dies genauso wie das folgende, melodische "Daffodil". Zudem kann man auf dem kompletten Silberling keinen echten Ausfall vernehmen, sondern ausschließlich Songs der Kategorien gut und besser. Egal, ob "Little Victory" oder "Karma In Flesh". Jede Nummer verfügt über feine Melodien und gute Hooks. Zudem gibt es bei "Imperfect" bspw. auch mal überraschende, fein eingebaute Breaks zu hören, die auch die Spannung immer aufrecht erhalten. Auch positiv anzumerken ist, dass es keine reine Ballade gibt. Immer gibt es metallische Gitarren und eine deftige Rhythmusarbeit.
Da auch die Produktion höchsten Ansprüchen absolut gerecht wird, gibt es beim Debüt von AMARAN nur ganz wenig Anlass zu meckern. Höchstens die gerade 42 Minuten Spielzeit sind bei der Klasse des Albums ein Manko, das man aber durchaus verkraften kann. Hier sollte also jeder Freund, der sich mit melodischen Metal mit wunderschönem, weiblichem Gesang anfreunden kann zwingend reinhören, um dann wohl begeistert zuzuschlagen. Very nice!
Anspieltipps: Faith Healer, Void, Little Victory
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk