AMASSADO - Coracáo Enterrado
Mehr über Amassado
- Genre:
- Grindcore/ Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Felony1 Records
- Fala Agora
- Garganta Cortada
- Amassdo
- Puta
- Timoteio Assassino
- Ali Tem A Saida
- Amazonia
- Fobia
- Sombras Do Esquerado
- Lobotomizado
- Boca Calada
<p class="MsoNormal">Kennt man einen Song, kennt man beinahe alle Songs</p>
Nun haben wir ein Debüt-Album einer italienisch-brasilianischen Kapelle, die auf den Namen AMASSADO hört, vor uns liegen und sind, in Anbetracht der Herkunft dieser drei Haudegen, doch gespannt was uns erwartet. Bereits am Cover und am Bandschriftzug, die ja bekanntlich schon sehr aussagekräftig sein können, erkennt man, dass man es hier keineswegs mit eher softeren Sparten zu tun hat. Auf "Coracáo Enterrado" gibt es am Grindcore angrenzenden Death Metal, aus dem Tiefsten kommende Vocals, fette und zerstörende Doublebass-Attacken und enorm große Gitarrenwände, wofür 'Garganta Cortada' das beste Beispiel darstellt.
Es fällt aber schnell auf, dass viele Songs ohne hörbare Unterschiede einfach aneinander gereiht wurden, sodass man beim sechsten Song 'Ali Tem A Saida' den Eindruck hat, man würde sich erst beim zweiten oder dritten befinden. Bei 'Fobia' muss ich dann doch das erste Mal kräftig die Stirn runzeln und mich fragen, warum mir der Song so penetrant bekannt vorkam. Die Antwort ist relativ simpel. AMASSADO bediente sich hier an dem gleichnamigen KREATOR-Klassiker 'Phobia' vom 1997-er Album "Outcast". Den Song hat die Band recht anschaulich und ordentlich gecovert, stellt somit eine Sternstunde auf "Coracáo Enterrado" dar. Dem Ende hin gibt es dann doch endlich die ein oder andere sich unterscheidende Passagen, z.B. in 'Sombras Do Esqueiro' oder 'Lobotomizado'.
Dennoch: Viele Songs auf "Coracáo Enterrado" klingen einfach viel zu ähnlich und bewirken ein unangenehmes Déjà-vu-Erlebnis. Gleiche Tempi, identische Rhythmen und fehlende Variabilität bei mindestens der Hälfte der Tracks lassen die Platte nicht sonderlich attraktiv erscheinen. Dieser fade Beigeschmack lässt sich auch nur bedingt durch die hin und wieder aufkommenden Geräuschpassagen, speziell am Anfang und Ende der Platte, wo man versucht, durch akustische Gewaltakte, wie z.B. vor Furcht kreischenden Menschen oder einer Motorsäge, eine unheimliche Atmosphäre zu kreieren, schmälern.
Sehr schade, können die Jungs doch vom soliden Handwerk und der mehr als ordentlichen Produktion etwas profitieren. Zudem schaffen sie es, viele unterschiedliche Sparten, zu nennen sind hier Grindcore, Thrash-Metal und Industrial, zu einem doch interessanten Haufen zu verschmelzen, der unüberhörbar von Bands wie SEPULTURA, SOULFLY und FEAR FACTORY beeinflusst wird. Die fehlende Erfahrung muss man ihnen zudem zu Gute halten und insgeheim hoffen, dass die Jungs im Laufe ihrer musikalischen Karriere das Näschen für gekonnte Abwechslung und Vielschichtigkeit bekommen und sich das auf ihre Platten überträgt. Die Songs sind ganz ordentlich ausgefallen, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp