AMBERIAN DAWN - The Clouds Of Northland Thunder
Mehr über Amberian Dawn
- Genre:
- Epic/Symphonic/Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Ascendance/Soulfood
- Release:
- 29.06.2009
- He Sleeps In A Grove
- Incubus
- Kokko - Eagle Of Fire
- Willow Of Tears
- Shallow Waters
- Lost Soul
- Sons Of Seven Stars
- Saga
- Snowmaiden
- Lionheart
- Morning Star
- Birth Of The Harp
Wieder einmal sind es finnische Künstler, die die Symphonic-Metal-Szene mit einer bombastischen Komposition bereichern, die alle genretypischen Ingredienzien enthält.
"The Clouds Of Northland Thunder" ist das zweite Album, das AMBERIAN DAWN nach ihrem Debutwerk 2008, "River Of Tuoni" hervorbringen. Mit insgesamt zwölf Tracks treten die fünf Herren mit der Sopranistin Heidi Parviainen an ihrer Seite dabei deutlich in die Fußstapfen der frühen NIGHTWISH. Und diese Erkenntnis darf durchaus als Kompliment aufgefasst werden, denn um es vorwegzunehmen: AMBERIAN DAWN sind kein weiterer billiger Abklatsch des Holopainen-Flagschiffes, sondern sie vermögen mit eigenständigen, lebendigen Melodien zu begeistern und haben sich dabei auch noch für eine hochqualitative, mit klassischer Gesangstechnik zaubernde, weibliche Frontstimme entschieden.
Eine wahre Freude, dass sich hier ausnahmslos jeder Song ohrwurmgemäß ins Hirn windet. Die Arrangements zeichnet eine erfrischende Raffinesse aus, die nicht nur durch den ungewöhnlichen ¾-Takt deutlich wird, der den Song 'Lost Soul' kennzeichnet. Auch die Melodieführungen erinnern zuweilen an eine wilde Karussellfahrt, die mitreißt. 'Shallow Waters' ist hierfür ebenso ein gutes Beispiel wie der pfeffrige Opener 'He Sleeps In A Grove', bei dem die permanente Schlagzeugjagd den Song temporeich antreibt.
Aber auch die Ballade haben AMBERIAN DAWN drauf. 'Willow Of Tears' heißt ein entsprechendes Stück, bei dem Heidis klangvolles Vibrato gut zur Geltung kommt.
Textlich bedienen sich AMBERIAN DAWN sowohl im finnischen Nationalepos "Kalevala" als auch in anderen skandinavischen Textgrundlagen und sogar slawischen Legenden. Dementsprechend sind ihre Lyrics weniger zeitgenössischen Problemen gewidmet als eher metaphorischen Geschichten über die Liebe, die Götterwelten und Fragen nach Sinn und Sein der Menschen. Wer sich mit Songtexten gerne auseinandersetzt, der mag sich hier inspirieren lassen.
Insgesamt ist die Scheibe mit dem zugegebenermaßen etwas klischeebehaftet klingenden Titel also eine runde Sache. Freunde des symphonischen Metals, die den Genuss einer klassisch ausgebildeten Sopranstimme zu schätzen wissen und Songs mit Ohrwurmcharakter übersteigerter Bombastkomplexität vorziehen, sollten den finnischen Longplayer daher unbedingt antesten.
Anspieltipps: He Sleeps in A Grave, Willow Of Tears, Shallow Waters, Kokko-Eagle Of Fire
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Erika Becker