AMEN CORNER - Written By The Devil
Mehr über Amen Corner
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 07.06.2024
- Intro
- The War Of The Antichrist
- The Protectors
- Fall And Ascension
- Signal From Beyond
- Inferno
- Written By The Devil
- The Splendor Of Your Presence
- Lúcifer, A Suprema Luz Da Manhá
Des Teufels Handschrift sieht hoffentlich anders aus.
Als brasilianische Kulttruppe angekündigt, lastet auf den Herren von AMEN CORNER schon vor dem ersten Lauschangriff ein gewisser Druck, dem die Band auf ihrem neuen Album aber auch nicht standhalten kann. Der Midtempo-Thrash von 'Written By The Devil' mag zwar anfangs noch ganz interessant klingen, doch spätestens nach dem ersten Drittel suchen die Südamerikaner ihr Heil darin, die gesamte Last auf die Schultern des sehr dominanten Frontmanns zu packen. Dessen relativ unspektakulärer Sprechgesang wird irgendwann auch zum nervigen Begleiter eines ohnehin schon sehr anstrengenden Albums.
Bisweilen erinnern die neun frischen Songs an die etwas räudigere, musikalisch zu vernachlässigende Phase aus dem VENOM-Katalog Ende der 80er. Die stampfenden Riffs werden schnell zum schmückenden Beiwerk, die verschleppten Grooves lassen die nötige Energie vermissen, und sobald der Gesang einsetzt und mit beschwörerischen Formeln nach Aufmerksamkeit buhlt, steigt unwiderruflich die Bereitschaft, sich gedanklich auszuklinken und das ganze einfach so geschehen zu lassen - ohne dabei noch mit gesteigertem Interesse, die Sache wolwollend wahrzunehmen. Stücke wie 'Written By The Devil' und 'The War Of The Antichrist' sind letztlich die einzig brauchbaren Überbleibsel einer spaltungsreichen Veröffentlichung, die mit Songs wie 'The Splendor Of Your Presence', Fall And Ascension' und 'Signal From Beyond' einige Tiefpunkte erlebt, die von den wenigen erhellenden Momenten auch nicht mehr kompensiert werden können. Im Gegenteil: Ab einem gewissen Punkt ist man einfach froh, wenn die Darbietung ihr Ende findet und man die Platte überstanden hat. Und da ist der Kultbegriff dann sicherlich auch noch einmal infrage zu stellen.
"Written By The Devil" kann den genannten Vorschusslorbeeren also ganz und gar nicht gerecht werden und ist schlussendlich nicht mehr als ein kurzes Aufbegehren einer sicherlich überschätzten Kapelle.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes