AMENRA - With Fang And Claw
Mehr über Amenra
- Genre:
- Sludge / Post Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 28.03.2025
- Forlorn
- Salve Mater
Ein kurzer Fingerzeig mit inhaltlicher Retrospektive.
Die stilistischen Wandlungen, die AMENRA in den vergangenen Jahren vollzogen hat, sind schon bemerkenswert und hat die Belgier an einen Punkt geführt, wo alles möglich ist, nichts aber zwingend eintreffen muss. Spätestens mit "De Doorn" ist die Band im Spitzenpaket des internationalen Post Metals festgeschnürt, hat den Terminus unberechenbar noch einmal neu definiert und die Erwartungen für alles noch Folgende enorm in die Höhe getrieben.
Da die Band offenbar selbst nicht ganz sicher ist, wohin die Reise künftig führen soll, hat sie ihren Fans nun gleich zwei EPs vor den Latz geknallt, die sowohl die räudige, unverfrorene Seite der Band als auch den experimentellen Gegenpart aufrollen. Doch macht diese Entscheidung den kreativen Prozess in Zukunft einfacher?
Mit "With Fang And Claw" geht die Band zumindest wieder ein Stück zurück zu den radikaleren "Mass"-Releases, zeigt diese außergewöhnliche explosive Dynamik erneut in Reinform und freundet sich auch wieder mit den ganz düsteren Sludge-Meisterstücken an, mit denen AMENRA seinerzeit groß geworden ist. Sowohl das etwas längere 'Forlorn' als auch das kompakte, extrem bedrohliche 'Salva Mater' entpuppen sich dabei als echte Glücksgriffe, deren extremer Ausdruck an die Sternstunden aus dem NEUROSIS-Katalog erinnern, die aber insgesamt noch krasser ausformuliert werden, nicht zuletzt in den depressiven Screams, die auf eine abartige Art und Weise sehr tief unter die haut gehen.
Mir persönlich hat AMENRA soundtechnisch ohnehin eine Spur besser gefallen, wenn Wut, Frustration und Aggressionen in der hier gebotenen Form kanalisiert werden. Insofern hat "With Fang And Claw" auch meinen uneingeschränkten Zuspruch, wenngleich man natürlich gerne etwas mehr gehört hätte als lediglich zwei Stücke - aber auch das gehört zur Unberechenbarkeit, die diese Band für sich beansprucht, und geht in diesem Fall auch völlig in Ordnung!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes