AMENTA, THE - Occasus
Mehr über Amenta, The
- Genre:
- Death Metal / Industrial
- Label:
- Listenable
- Release:
- 27.07.2004
- Erebus
- Mictlan
- Zero
- Senium
- Nihil
- Geilt
- Sekem
- Occasus
- Ennea
- Sangre
Meine Fresse, was ist das nur für eine geile Scheibe! Australische Metalbands haben ja schon seit jeher den Ruf, immer etwas Besonderes auf die Beine zu stellen bzw. auch generell etwas anders zu sein als der internationale Rest, doch wenn eine Truppe wie THE AMENTA dann mit einem solchen Killer-Album auch noch weit über die Erwartungen hinausschießt, dann ist man dazu geneigt, den Eingang zur Hölle Down Under aufzubauen.
Ein so bedrohliches, extremes und gleichzeitig auch wieder steriles Album wie "Occasus" ist mir jedenfalls erst sehr selten untergekommen, denn das, was uns THE AMENTA hier in einer alles wegblasenden Dreiviertelstunde aufbieten, lässt selbst 99 Prozent der skandinavischen Extrem-Metal-Szene vor Neid erblassen.
Hier paaren sich exzellente Death-Metal-Axtattacken mit düsteren Black-Metal-Gitarren; da jagen einem die intensiven Keyboardflächen einen Schauer nach dem anderen über den Rücken, und fast flächendeckend erheben sich darüber diese maschinellen Industrialriffs im Verbund mit den ballernden Schlagzeugblasts. Doch obwohl THE AMENTA ihre Musik sehr vielfältig gestalten, ist schon sehr schnell ein roter Faden erkennbar, da die Australier, obwohl sicherlich einige komplexe Songstrukturen erkennbar sind, sehr schnell auf den Punkt kommen und ab und an sogar einige schon beinahe hymnisch klingende Kompositionen eingestreut haben, die man schon fast als Ohrwürmer titulieren darf. `Nihil´ und `Geilt´ seien hier in vorderster Linie genannt, zwei melodische Death-Metal-Attacken, deren Intensität einen so schnell nicht mehr loslässt.
Auffällig an "Occasus" ist in jedem Fall noch, dass THE AMENTA den Faktor Komplexität von Song zu Song erweitern, so dass der Opener `Erebus´ noch relativ straight aus den Boxen schießt, während man den Anspruch dann im weiteren Verlauf Schritt für Schritt steigert und den Zuhörer spätestens beim wechselhaften `Ennea´ so richtig fordert. Keine Ahnung, ob das so bezweckt war, aber es bleibt festzuhalten, dass die Reihenfolge beim abschließenden Hörgenuss eine nicht zu unterschätzende, wichtige Rolle spielt und - damit wären wir auch schon beim i-Tüpfelchen - hier genau perfekt angeordnet zu sein scheint.
Da gibt es am Ende also auch kein langes Herumreden mehr - THE AMENTA haben hier sicherlich eine der besten und mitunter auch innovativsten Extrem-Metal-Platten eingespielt, die sich nicht nur durch ihre Brutalität, sondern vor allem auch durch ihre gefühlskalte und doch packende Atmosphäre auszeichnet. Genrefans müssen hier zuschlagen!
Anspieltipps: Erebus, Nihil, Geilt, Sekem, Ennea
- Redakteur:
- Björn Backes