AMOK - Necrospiritual Deathcore
Mehr über Amok
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Planet Satan Revolution / Aftermath
- Necropsy Cunt
- Geitehelvete
- Channelling Black Horns
- Effective Mass-Torture
- Organ Ejaculator
- Providentialism
- Postapokalyptisk Korstog
- Goatflesh Removal (Corpus Christi)
- Goatflesh Removal (Memento Mori)
- Goatflesh Removal (Gloria In Excelsis Deo)
Geile Pseudonyme, Runde 1384: Der Bandchef der Norweger AMOK hat sich mal eben den schicken Namen "Goatpromoter Lava" verpasst, weshalb eigentlich schon gar nichts mehr in die Hose gehen kann. Und auch bei der Gästeliste von "Necrospiritual Deathcore" hat der Gitarrist darauf geachtet, diesbezüglich nur ganz Erlesenes zu berücksichtigen (seinem Drummer hat er allerdings "Stanley" durchgehen lassen). So tummeln sich im Booklet Kybermensch der norwegischen Hip-Hop-Kapelle (!) TRI-FUNCTION MILLION, Malfeitor Fabban und Nysrok Infernalien (beide ABORYM) sowie TAAKEs Hoest, der den sagenhaft provokanten Zusatz "Nazipenis" verpasst bekommen hat. Hey, da ist einiges gebacken! Und auch im textlichen Bereich geht man in die Vollen und widmet sich all dem Mist, der schon vor dem Hintergrund der Religion verzapft wurde. Wenn man sich Interviews mit dem "Goatpromoter" durchliest, scheint er sich sogar ein paar Gedanken zu dem Thema gemacht zu haben. Dass er und seine Kollegen stolz darauf sind, beim Planet-Satan-Revolution-Label zu sein, ist aber ebenfalls klar.
Entgegen der Erwartung, dass die Jungs bei so viel Tamtam musikalisch eigentlich im luftleeren Raum agieren müssen, kann die Platte tatsächlich ein bisschen was. Auf einfach gestricktem Ur-Death-Metal (im Info werden nicht ganz zu Unrecht AUTOPSY und altes skandinavisches Todesblei als Inspiration angegeben) werden noch ein wenig black-metallischer Thrash bzw. thrashiger Black Metal sowie ein paar Samples und Gesangs-Effekte platziert. Das liest sich nicht revolutionär (ist es auch nicht), aber das große Plus der Scheibe ist, dass es dem Quartett sehr gut gelingt, ihrem Sound einen pechschwarzen Anstrich zu verpassen. Exemplarisch sei hier die finale, überwiegend schleppend vorgetragene 'Goatflesh Removal'-Trilogie genannt, die mit sakralen Chören, kaputten Growls, manischem Sprechgesang und sich stoisch wiederholenden Gitarrenläufen ganz dunkle Wolken aufziehen lässt.
Im Vergleich zum Schluss zieht der Rest des Longplayers nicht ganz so tief runter, obwohl auch Highspeed-Geräte wie 'Effective Mass-Torture', 'Necropsy Cunt', 'Organ Ejaculator' und 'Geitehelvete' sowie der Albumhöhepunkt 'Channelling Black Horns' sehr krank tönen. Da sich die Burschen hier allerdings auf direktem Weg in die Gehörgänge prügeln, krächzen und gurgeln, erscheint das Verdrehte und Abgewrackte etwas leichtverdaulicher.
Old-School-Death-Metaller mit Faible für CARCASS und AUTOPSY, die auch bereit sind, kleine Thrash- und Black-Metal-Schlenker mitzugehen, können sich "Necrospiritual Deathcore" nachts oder im abgedunkelten Kämmerlein auf jeden Fall mal reintun.
Anspieltipps: Channelling Black Horns, Necropsy Cunt, Geitehelvete
- Redakteur:
- Oliver Schneider