AMONGRUINS - Land Of The Black Sun
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- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Theogonia Records
- Release:
- 14.07.2023
- Tear Me Apart
- End Of My Fall
- Shattered Times
- Our Destructive Tide
- Wells Of War
- Suffer For Credence
- Forever The Signs
- Land Of The Black Sun
Ordentlicher Melodic-Death-Brocken ohne den ganz großen Hit.
Hatte ich mit AETHERIAN gerade erst Melodic-Deather aus Griechenland auf dem Plattenteller, flattert mir schon die nächste Veröffentlichung ins Haus, die sich dem Trend in Richtung Power und Heavy Metal im Heimatland der olympischen Spiele widersetzt. Die Rede ist von der Band AMONGRUINS, die ebenfalls aus der Hauptstadt Athen stammt, seit dem Jahr 2013 mit bisher zwei Langspielern ihr Unwesen treibt und musikalisch ebenfalls offensichtlich gen Skandinavien schielt. 'Land Of The Black Sun' beendet nun eine siebenjährige Veröffentlichungspause und die Band legt uns laut eigener Aussage ein Melodic-Death-Meisterstück vor. Nun, diese vollmundige Aussage wollen wir doch einmal überprüfen.
Die erste Erkenntnis anhand des Openers 'Tear Me Apart' ist aber, dass insbesondere INSOMNIUM einen bleibenden Eindruck in Griechenland hinterlassen haben muss. Stellte ich nämlich schon bei ATHERIAN die Ähnlichkeit zu den Finnen fest, hat sich die Vorliebe für melancholische Melodiebögen offensichtlich auch bei den Kollegen von AMONGRUINS eingebrannt. Gleichzeitig ist der Vierer, bei dem ählich wie bei den Vorbildern Basser Sverd auch den Gesang übernimmt, aber auch mit größerer Thrash-Schlagseite unterwegs, weshalb durchaus auch eine Ähnlichkeit zu CHILDREN OF BODOM erkennbar ist. Und wenn 'End Of My Fall' mit einem stampfenden Mid-Tempo-Riff und wuchtigen Growls um die Ecke kommt, lassen selbst die Wikinger AMON AMARTH grüßen. Übrigens serviert die zweite Nummer nicht nur mächtige Riffwände, auch die "Gesangslinien" sind sehr eingängig (wenn man hier davon sprechen kann), was den Track in meinen Ohren zu einem kleinen Hit macht.
Danach verlässt die Band aber immer mehr die melancholisch-melodischen Gefilde und konzentriert sich auf einen deutlich härteren Death-Metal-Einschlag, der Songs wie 'Shattered Times' oder 'Our Destructive Tide' zu echten Nackenbrechern macht. Die typischen Göteborg-Riffs bleiben dabei zwar erhalten, trotzdem geht mir persönlich die melodische Seite des Bandsounds fast etwas zu sehr verloren. Beim mächtig groovenden und wieder deutlich eingängigeren 'Wells Of War' höre ich anschließend sogar eine dezente Note PARKWAY DRIVE heraus, was sich überraschend gut mit dem musikalischen Fundament der Griechen verträgt. Und hinten raus kehren für den Titeltrack und das leicht gotisch angehauchte 'Forever The Signs' auch wieder die Gitarrenleads zurück und lassen erneut finnische Kollegen wie INSOMNIUM oder AMORPHIS als Vorbilder erahnen, was mir persönlich wieder deutlich besser gefällt und der Platte so einen starken Abschluss beschert.
Die Benotung von "Land Of The Black Sun" fällt mir schlussendlich allerdings überraschend schwer. Ja, ich habe mich durchaus gut unterhalten gefühlt und die Band hat handwerklich einiges drauf, aber irgendwie fehlen mir auch nach mehreren Durchläufen noch die ganz großen Hits und melodischen Widerhaken, die mich auch in Zukunft nach dem AMONGRUINS-Zweitling greifen lassen würden. So gibt es am Ende 7,5 Punkte für eine starke Scheibe, der aber eben noch die ganz, ganz großen Songs fehlen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs