AMORPHIS - The Beginning Of Times
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2011
Mehr über Amorphis
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 27.05.2011
- Battle For Light
- Mermaid
- My Enemy
- You I Need
- Song Of The Sage
- Three Words
- Reformation
- Soothsayer
- On A Stranded Shore
- Escape
- Crack In A Stone
- Beginning Of Time
AMORPHIS singen vom Beginn der Zeiten und meinen damit das Ende einer Verwandlung.
Der Beginn der Zeiten, welch epochales Thema. Der Beginn der Zeiten, welch philosophisches Wagnis. Der Beginn der Zeiten, welch unsinniger Albumtitel im Hinblick auf die letzten Karriere-Jahre der Finnen. Denn seit Sänger Tomi Joutsen 2005 zur Band hinzugestoßen ist, wurde eine neue Zeit eingeleitet. Und es ist der Beginn einer neuen Epoche des Erfolges. Welch eine Überraschung stellte das große "Silent Waters" und das noch großartigere "Skyforger" dar. Zwei Alben, die sich nahtlos in die von Klassikern angereicherte Biographie des wichtiges Exportschlagers aus dem Land der Seen stellen. Mit "The Beginning Of Times" vollzieht die Band den finalen Schritt einer Entwicklung, einer Genese und liefert zwar nicht das beste Album der Karriere ab, zeigt aber, dass nun exakt der Stil definiert wurde, der die Band ausmacht.
Ach, könnte ich doch nur ein weiteres Mal zum ersten Mal mit AMORPHIS konfrontiert werden. Dann würden mich die Hymen dieses Albums treffen wie ein Hammerschlag, würde mich der Rhythmus mitreißen und die in Melodien verpackten Emotionen hinwegtragen. Allein, ich kenne den Backkatalog der Finnen und fühle mich ein ums andere Mal an "Eclipse", "Am Universum" oder "Skyforger" erinnert. Dazu kommen Parallelen zu Bands, die das Kreativteam um Gitarrist Tomi Koivusaari offensichtlich verehrt, wie beispielsweise die bodentiefe Verbeugung vor JETHRO TULL in 'Song Of The Sage', womit wir allerdings auch wiederum bei "Tuonela" wären. Ist das gut? Ja, verdammt, allerdings gab es mit "Magic And Mayhem" doch vor kurzem erst ein neues Best-Of, sogar mit mit aktualisierten und neu eingespielten Songs.
Nichtsdestotrotz verstehen die Finnen sich ein ums andere Mal perfekt darauf, sich einer sanften Melancholie hinzugeben, die sich in butterweichen, wunderbar einschmeichelnden Efeugewächsen um die zarte Seele ihrer Fans legt, nur um dann mit einer einzigartigen Hybris aus Gewalt und Geschwindigkeit zuzudrücken, und den Hörer sprachlos zurückzulassen. Dazu gesellen sich weibliche Choräle, eine interessante, aber poppige Variation der AMORPHIS-Standards. Natürlich passen sie thematisch aber sehr treffend zur Geschichte der Meerjungfrau, die in 'Mermaid' erzählt wird. Diese Neuerung wird durch 'My Enemy' kontrastiert, der genau so auch auf "Skyforger" hätte landen können. Insgesamt rockt "The Beginning Of Times" im Mid-Tempo-Bereich und wechselt gekonnt zwischen harten Momenten und schönem, auf seine Art epischem Rock.
Fazit: Ein perfektes Sammelsurium aus 20 Jahren AMORPHIS. Ein Best-Of? Vielleicht. Und doch steckt mehr dahinter als eine Kombination aus längst gehörtem. Es markiert das Ende einer Genese einer der spannendsten und wichtigsten Bands in dem Genre, das zwischen modernem Rock und alternativem Metal rangiert. Konkurrenzlos.
Anspieltipps: Mermaid, My Enemy, Song Of The Sage
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Julian Rohrer