AMORTICURE - A Bleeding Soul In A Dying World
Mehr über Amorticure
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Danse Macabre
- 69 Ways
- Unknown Gallant
- Past Praying For
- You Hurt Me
- Last Page
- Tonight
- In
- When I'm Gone
- Just For One Day
- Silence
Die finale Kurskorrektur?
Die musikalische Selbstfindung hält bei den Bajuwaren von AMORTICURE schon beinahe eine komplette Dekade an. Nach den ersten Gehversuchen als Coverband versuchte man sich am melodischen Black Metal, stellte aber schließlich fest, dass die Passion für eine etwas zugänglichere Musik den eigentlichen Ambitionen überlegen ist. Also wechselte man vor dem Release des aktuellen Albums "A Bleeding Soul In A Dying World" das Lager und widmet sich seither dem ebenfalls melodischen Gothic Rock - ist man also endlich angekommen?
Scheinbar nicht so ganz, denn überzeugend klingt das, was das Trio auf der neuen Platte abliefert, nur vereinzelt. Zwar scheinen die Anlagen in der Erstbetrachtung ganz ordentlich, gerade im vokalen Bereich, doch schleicht sich auf "A Bleeding Soul In A Dying World" ganz schnell eine anstrengende Monotonie ein, deren Charakter sich vor allem im einseitigen Aufbau der Melodien widerspiegelt. AMORTICURE arbeiten mit relativ dezenter Instrumentierung und legen einen deutlichen Schwerpunkt auf die gesangliche Performance, die schließlich auch die wahre Stärke der zehn Songs darstellt. Doch dabei gelingt es Frontmann Matthias Müller letzten Endes auch nur selten, die schwere Last alleine auf seinen Schultern zu tragen, da die Kollegen an den Instrumenten nicht sonderlich viel dazutun, die Songs eine Spur spannender zu gestalten. Es ist stattdessen größtenteils ein Einerlei aus HIM-ähnlichem Pathos und Schwermut im Stile von Bands wie den DREADFUL SHADOWS, vielleicht nicht ganz so theatralisch, dafür aber jederzeit labil und angreifbar. Mit semi-balladeskem Material wie 'Last Page' und 'Silence' hat man allerdings auch ein paar lichte Momente im finsteren Kontext dieses Albums. Hier gibt es kurze mitreißende Passagen, die auch von den Gitarren getragen werden und sich vor allem ein wenig vom übrigen Songmaterial absetzen. Ansonsten fehlt es auf "A Bleeding Soul In A Dying World" spürbar an Abwechslung und Spannung. Es mag natürlich einen Versuch wert sein, ein eindringliches Gesamtschema über die Songs zu legen und damit auf die Wirkung der daraus resultierenden Intensität zu setzen. Da die Atmosphäre hier aber weitestgehend dröge bleibt, ist der Versuch gescheitert und hinterlässt ein Album, welches nach etwas mehr Leben lechzt!
Anspieltipps: Last Page, When I'm Gone
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes