AMOS, EMIL - Filmmusik
Mehr über Amos, Emil
- Genre:
- Ambient / Soundtrack / Dark Jazz
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 02.06.2017
- Dialtone
- Midnight Feature
- Bed Of Nails
- Morbid Funeral
- Lonesome Traveler
- Reservations
- Elements Cycling
- Jaaneman
- Know Yr Arrested
- Chase Scene
- Scenic Colors
- Dead Cop Drama
- Mandrax Poisoning
- Another Day
Eigenartig entspannt, wunderbar ambitioniert!
GRAILS, OM, HOLY SONS, LILIACS & CHAMPAGNE - die Liste der Bandprojekte, an denen Emil Amos bereits beteiligt war, umfasst ein halbes Dutzend musikalisch doch sehr unterschiedlicher Combos, beschreibt aber auch die absolute Rastlosigkeit dieses umtriebigen Multiinstrumentalisten, der auch solo Gitarren, Schlagzeug und alle Tasteninstrumente bedient. Bei seinem ersten Alleingang ist der Namensvetter der geschäzten Tori jedoch auf Pfaden unterwegs, die er in seiner langen Laufbahn noch nichtnäher erkundet hat. Der ambitionierte Künstler wagt sich an den Soundtrack eines Kinoabenteuers, das real gar nicht existiert, durch die vielen inhaltlichen Wendungen jedoch Stimmungen generiert, die zumindest Bilder eines möglichen Melodrams erzeugen. Und auch wenn Amos eine Menge Vorstellungskraft abverlangt und bei seinem extrem vielschichtigen Output, schlicht und einfach "Filmmusik" betitelt, keine gänzlich konkreten Aussagen macht: Die Melancholie, die zwischenzeitlich durchblickt, aber auch die ambitionierten, zeitweise avantgardistischen Elemente aus dem Ambient- und Dark-Jazz-Sektor folgen einer greifbaren Vision, die einen früher oder später sehr intensiv in ihren Bann zieht.
Was "Filmmusik" lediglich ein wenig fehlt, ist ein gewisser Leitfaden, der zwar durch die atmosphärische Dichte irgendwo gegeben sein mag, an sich aber noch etwas treffsicherer hätte formuliert werden können. Emil Amos bewegt sich sehr frei durch seine Soundscapes, greift Stimmungen auf, um sie kurz darauf wieder entgleiten zu lassen, regt zum Träumen an, ohne dabei die Anforderungen zu senken und erstellt schließlich einen Klangkosmos, der im Grunde genommen nicht allzu ungewöhnlich ist, dessen fesselnde Eigenschaften aber noch einmal hervorgehoben werden sollten. "Filmmusik" ist in diesem Sinne eines der besten Lounge-Alben, das man sich wünschen kann, denn neben den Chillout-Sequenzen lebt es von seinen träumerischen Harmonien und seinem gehobenen Anspruch, der so viele visuelle Reize in die Gedanken zaubert, dass man das Projekt als absolut geglückt betrachten darf. Dieses Album ist Special Interest - aber es ist wirklich bezaubernd!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes