AMPERSPHERE - Blue Amperience
Mehr über Ampersphere
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Underground Minie Fire
- At The Edge Of The Abyss
- When You Are Gone
- All These Lies
- Last Night
- Drowning In Bitterness
- Bury My Hope
- Black Veil
- Days Of Waiting
- If God Has Given Us Wings
- Divided Heart
- Like A Slave
- Retrospect
- The Price I Have To Pay Now
Intensive Momente treffen auf Phasen der Dürre
Es liegt so viel Intensität in der Luft, wenn die ersten Noten des neuen AMPERSPHERE-Albums "Blue Amperience" verklingen; berauschende Alternative-Rock-Gitarren, herrliche Melodien, verträumte Harmonien, ja einfach alles, was man braucht, um ein akustisches Fest für seine Sinne in vollem Genuss auszukosten. Fast schon schüchtern tasten sich die Musiker aus Zweibrücken an die gelegentlich etwas ruhigeren Stücke heran, wecken dabei Erinnerungen an die monumentalen Audiokino-Passagen einiger STAIND-Alben und bauen sich schließlich ihr eigenes, faszinierendes Reich auf, in dem man mit weitestgehend eigenständigen Mitteln die Palette der alternativen Rockmusik auslebt.
Doch "Blue Amperience" hat auf Dauer einen kleinen, aber entscheidenden Haken: Mit wachsender Spieldauer schleichen sich immer mehr Längen in die Sache ein; AMPERSPHERE schaffen es bei einer gehobenen Anzahl von immerhin 14 Kompositionen nicht, die Spannung aufrechtzuerhalten und auch im letzten Albumdrittel noch vereinzelt Überraschendes zu platzieren. Stattdessen erlebt man einige Rezitierungen, stimmungsmäßige Gleichförmigkeit und eine kontinuierlich fortentwickelte, unfreiwillige Elegie, die sich speziell in den nicht ganz so ausdruckstarken Gesangspassagen manifestiert. 'Divided Heart' und 'Like A Slave' dokumentieren diese suboptimale Entwicklung am deutlichsten, wenngleich die Nummern für sich betrachtet zweifellos überzeugen können. Nur in der Masse der akustischen Präsentation verschwindet ihr kreativer Output rasch und ohne bleibende Eindrücke.
Dabei ist es schon eigenartig genug, sich über die Fülle neuen Materials zu beschweren, schließlich leiden viele Releases eher umgekehrt an latenter Magersucht. Doch AMPERSPHERE hätten besser daran getan, die Intensität des Moments aufzunehmen und diesen nicht ins Unendliche zu strecken, denn auf diese Art verliert er schleichend aber bestimmt seine mitreißende Wirkung. "Blue Amperience" hat immer noch viele ergreifende Momente; aber leider besitzt die Scheibe auch einen Überhang an Längen.
Anspieltipps: At The Edge Of The Abyss, All These Lies
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes