AMPLIFIED MEMORY - Vas Hermeticum
Mehr über Amplified Memory
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Sliptrick Records
- Release:
- 20.10.2017
- Corridor
- Maze Of Gyri
- A Walk On The Crystalline Path
- Soporific
- The Aether Apparatus
- End Of Transference
- Ammon's Eclipse
- Multipolar
- Non-Construct
- Into The Shelter Of A Mind
Viele gute Ideen - doch das alleine reicht nicht!
Das AMPLIFIED MEMORY-Debüt wurde auf unserer Seiten mit reichlich Lob versehen und machte anno 2013 Lust auf weiteren Stoff der Melo-Death-Combo aus München. Die Band hat aber eine ganze Weile gebraucht, bis sie sich wieder ins Studio aufmachen konnte, was mitunter auch daran liegen mag, dass man auch im zweiten Anlauf einen üppig bestückten Silberling einspielen wollte, der sich auch stilistisch über die bisher auferlegten Grenzen bewegen sollte. "Vas Hermeticum" macht den Tellerrand für AMPLIFIED MEMORY ein ganzes Stück niedriger und erlaubt auch Elementen aus den Nachbargenres Zutritt zum Songwriting - und das ist leider nicht immer gewinnbringend.
Denn gerade in denjenigen Tracks, in denen die Bajuwaren den Keyboards viel Raum lassen und auch symphonische Black-Metal-Kost am Pförtner vorbeistürmt, schwächeln immer wieder. Die Arrangements wirken ein wenig holprig, die Produktion gestaltet sich in Stücken wie 'Soporific' und 'The Aether Apparatus' reichlich glatt, so dass im Kontext der finsteren Sounds auch jedwede Aggression verschwindet, die den Sound von AMPLIFIED MEMORY bis dato eigentlich ausgezeichnet hat. Dass der Grenzgang ein probates Mittel sein kann, beweist unterdessen das ruhige 'Ammon's Eclipse', das ein wenig an das 'Everlost'-Duo von IN FLAMES erinnert und in seiner Aufbereitung absolut überzeugen kann.
Die verschiedensten Überlegungen, die Materie vielfältiger aufzustellen, führt letztendlich aber auch dazu, dass der Band irgendwann die klare Linie abhanden kommt. Vielschichtigkeit in allen Ehren, doch "Vas Hermeticum" verliert sich irgendwann in seinen kontrastreichen Ansätzen, bringt zwar eine Menge gutes Material hervor, entwickelt sich aber immer mehr zum experimentellen Sampler, der neben sphärischen Inhalten selbst jazzige Passagen ('A Walk In The Crystalline Path') und durchdringenden, puristischen Death Metal auffährt.
Subtrahiert man den gelegentlich zu glatten Sound und die Passagen, in denen das Material mit Tastenklängen angereichert wird, ist die zweite AMPLFIED MEMORY-Scheibe durchaus ein überdurchschnittliches Machwerk - aber eben leider keines, das Homogenität garantiert. Und das ist zu guter Letzt ein Stolperstein, über den man auch als Zuhörer mehrmals stürzen wird.
Anspieltipps: Ammon's Eclipse, Non-Construct
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes