AMPLIFIER - Insider
Mehr über Amplifier
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Steamhammer/SPV
- Release:
- 29.09.2006
- Gustav's Arrival
- O Fortuna
- Insider
- Mongrel's Anthem
- RIP
- Strange Seas Of Thought
- Procedures
- Elysian Gold
- Oort
- What Is Music?
- Hymn Of The Aten
- Map Of An Imaginary Place
AMPLIFIER haben mit ihrem unbetitelten Debütalbum mein Herz im Sturm erobert. Ich weiß noch, wie ein Kumpel mir lediglich die ersten Sekunden von 'Panzer' vorspielte und ich nur noch leicht sabbernd ein 'DAS muss ich haben…' von mir gab. Das dürfte jetzt etwa ein Jahr her sein und immer noch läuft jenes Debüt bei mir in extrem kurzen Abständen. Wieder und wieder. Was ist also das besondere an AMPLIFIER? In erster Linie wohl die Tatsache, dass sie es schaffen die 70er auf sehr subtile Art und Weise in das Hier und Jetzt zu verfrachten. Sprich, der Sound des Trios basiert auf den großen, vergangenen Helden wie LED ZEPPELIN oder BLACK SABBATH, klingt aber dennoch so modern wie TOOL oder PORCUPINE TREE. Dazu kommt die hypnotische Stimme von Sel Balamir, die einen mit dem ersten Ton in seinen Bann zieht.
Und wie ihr euch nach der bisherigen Lobeshymne sicher vorstellen könnt, war ich gespannt wie ein Flitzebogen auf das neue Album "Insider", welches mich erneut in seinen Bann ziehen soll.
Schon mit den ersten Tönen von 'Gustav's Arrival' ist klar, dass dieser Auftrag mit Sicherheit erfüllt wird. Schwere Riffs treffen auf orientalische Gitarrenläufe, die einen sofort in die Welt von AMPLIFIER katapultieren. Und das ganz ohne Gesang. Sel Belamir (gt.), Matt Brobin (dr.) und Neil Mahony (b.) entwickeln dabei mit den absoluten Basismitteln und der schlichten Grundbesetzung des Rock einen einzigartigen, eigenen, sehr intensiven Sound. Die ersten Silben von 'O Fortuna' räumen die letzten Zweifel aus, ob "Insider" denn wirklich ein würdiger Nachfolger geworden ist. Ja. Ja. Und nochmals: Ja!
Dies dürfte vor allem daran liegen, dass der Dreier seinen ureigenen Sound nur minimal verändert hat. Die längeren, jam-artigen Instrumentalparts weichen etwas kompakter komponierten Songs, die aber immer noch fern vom typischen Strophe-Bridge-Chorus-Schema sind, auch wenn 'O Fortuna' oder 'RIP' durchaus eingängig tönen. Schließlich bleiben sie nach zwei, drei Durchläufen definitiv im Ohr hängen.
Der große Rest fasziniert aber vor allem durch die Kunst, mit einem Song Geschichten zu erzählen. Da wird nichts wiederholt und einem immer wieder vorgekaut. Nein, stattdessen bewegen sich die Songs in einem ständigen Fluss, laufen vorwärts, seitwärts, machen Sprünge, aber zurück, zurück bewegen sie sich nie. Keine nervenden Wiederholungen, sondern neue Abenteuer erwarten den Hörer bei jedem Song.
Und genau das ist es, was dich süchtig werden lässt: Die Möglichkeit immer neue Details in Geschichten zu entdecken, die auf Titel wie 'Insider', 'Elysian Gold', 'What Is Music?' oder 'Map Of An Imaginary Place' hören.
Wer es bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht gemerkt hat: Ich bin extrem begeistert. "Insider" gehört eindeutig zu den beeindruckendsten Alben des laufenden Jahres und wird mit großer Wahrscheinlichkeit in meinem Jahrespoll ganz weit oben sein.
Anspieltipps: O Fortuna, Insider, RIP, Elysian Gold, Map Of An Imaginary Place
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk