AMPLIFIER - Trippin' with Dr. Faustus
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2017
Mehr über Amplifier
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Rockosmos / Alive
- Release:
- 14.07.2017
- Rainbow Machine
- Freakzone
- Kosmos (Grooves Of Triumph)
- The Commotion (Bigh Time Party Maker)
- Big Daddy
- Horse
- Anubis
- Supernova
- Silvio
- Old Blue Eyes
Der Krake erstickt in Harmlosigkeit.
So sehr ich mich auch bemühe, ihn hinter mir zu lassen, der "Octopus" ist für mich das Referenzwerk von AMPLIFIER, mit dem sich jedes Neue messen lassen muss. Doch wie schon "Mystoria" so kommt auch "Trippin' with Dr. Faustus" vergleichsweise luftig und leichtfüssig aus den Puschen.
Aufgenommen wurde das Ganze auf Tape, doch ob sich das klanglich positiv auswirkt, ist im MP3-Format nicht wirklich herauszuhören. Es klingt ziemlich flauschig aber auch etwas glatt. Und wie schon auf dem in Retrospektive viel zu gut bewerteten "Mystoria" bleibt auch hier nichts so richtig nachhaltig hängen, wenn auch die typische songwriterische Handschrift von Sel Balamir immer noch gut zu erkennen ist.
Bester Song ist eindeutig 'Silvio', ein Überbleibsel der "The Octopus"-Writing-Session, der es damals aber nicht auf das Endprodukt geschafft hat. Und obwohl der Song top ist, sagt dies doch einiges über den Gesamteindruck aus, den ein Gros des restlichen Materials von "Trippin’ With Dr. Faustus" auf mich vermittelt: Ganz gut hörbar aber selten mitreißend und deshalb weit entfernt von einstigen Heldentaten. Balamirs Gesang mitsamt Hooks sind diesmal recht unscheinbar, viele Songs klingen ähnlich und sahnige Details bleiben rar, fallen gar nur unterm Kopfhörer auf.
Meine Kritik wäre wohl milder gewesen, wenn es sich hier um eine bissiger oder roher produzierte Drei-Song-EP aus dem letzten Drittel des Albums gehaldelt hätte, eingeleitet vom schönen, akustischen 'Anubis', dem coolen Spacerocker ’Supernova’ und dem schon genannten Höhepunkt 'Silvio'. Der Rest ist zwar netter, fluffiger, angenehm im Ohr liegender, aber letztendlich recht harmloser und irgendwie auch egaler Space-Hard-Rock. Und für das grausige Cover gibt es extra Abzug. Hoffenlich kann man das umdrehen und hinten drauf ist ein schöneres Motiv.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Thomas Becker