AMPUTATE - Abysmal Ascent
Mehr über Amputate
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 11.10.2024
- I Am Genocide
- Abysmal Ascent
- Malevolent Manifestation
- Cavernous Temple Of The Absurd
- Hybrid Organism
- Extractive Monolith
- Sepulcro
- Venomous Prophecies
- Visceral Dominion
- Perpetuum
Einfach mal ganz natürlich abgeliefert!
Eigentlich schon traurig: Nachdem sich AMPUTATE auf dem letzten Album etwas intensiver mit dem Thema der künstlichen Intelligenz beschäftigt hat, muss sich die schweizerische Death-Metal-Combo im Infoschreiben zum neuen Album bereits absichern, dass der Output der neuen Scheibe ausnahmslos handgemacht ist. Der Umstand, dass man diese Fakten noch einmal gesondert herausstellen muss und sowohl der kreative musikalische Prozess als auch die Gestaltung des Artworks ohne jegliche KI-Unterstützung gelaufen ist, kann einen schon traurig machen. Angesichts der jüngsten derartigen Offensiven bei DEICIDE oder (ganz schlimm) PESTILENCE scheint dies jedoch mittlerweile nötig - vor allem wenn man den Themenkomplex in den Textinhalten schon einmal bewandert hat.
Sei's drum: AMPUTATE lässt auf "Abysmal Ascent" aber gar nicht lange daran zweifeln, dass dieser wütende Ausbruch innerhalb dieses doch sehr vielschichtigen Longplayers dem menschlichen Gehirn entsprungen ist und dort noch reichlich Ambitionen lauern, der Konkurrenz im technischen Todesblei ab und an zu zeigen, wo der Hammer hängt. Handwerklich ist die neue Scheibe wirklich herausragend und nicht selten auch auf einem Niveau, das ansonsten eher HATE ETERNAL oder MORBID ANGEL bedienen - soundtechnische Aufbereitung inklusive. Die Eidgenossen hacken und schlachten, was das Zeug hält, kombinieren sich durch eine Fülle von heftigen Breaks und nehmen sich dennoch genügend Zeit, die einzelnen Fragmente Stück für Stück zusammenwachsen zu lassen - und genau das ließ sich anfangs noch nicht so recht erahnen. Denn der Einstieg in "Abysmal Ascent" ist alles andere als leicht; Nummern wie 'I Am Genocide' und das Titelstück wirken eingangs noch ein wenig verspielt und liefern noch nicht jene Orientierungspunkte, die im späteren Verlauf von brachialen Monstern wie 'Extractive Monolith' und 'Hybrid Organism' ungezügelt nachgeliefert werden. Würde man hier noch das spektakuläre Drumming der Ägyptologen von NILE hinzuaddieren, wäre man relativ schnell in der Umgebung der ersten Platten von Karl Sanders und Co. Und das kann AMPUTATE eigentlich schon als kleinen Ritterschlag werten.
Dennoch ist nicht zu verachten, dass "Abysmal Ascent" zunächst keinen leichten Einstieg liefert und man sich erst ein bisschen aufwärmen muss, bevor die Tracks auch richtig zünden. Das ist bei den eher straighteren, eben genannnten Kompositionen nicht in dem Maße der Fall, doch gerade das Anfangstrio kommt noch ein wenig sperrig, deshalb aber nicht weniger hochwertig daher. Der Lohn ist schließlich eine tolle Vermengung von Old-School-Komponenten und modernen Blasts in einem durchweg verrohten und mal gar nicht KI-freundlichen Setting. Mehr davon bitte, gerne auch schnell!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes