AN EVENING WITH KNIVES - Fade Out
Mehr über An Evening With Knives
- Genre:
- Post Metal / Sludge / Psychedelic
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 01.09.2018
- Fade Out
- Sunstorm
- Blackout
Zu kurz? Egal, Hauptsache diese fantastische E-Gitarre ist wieder am Start!
Ein gutes halbes Jahr nach der Veröffentlichung seines Debütalbums schiebt das holländische Experimental-Trio AN EVENING WITH KNIVES mit "Fade Out" bereits eine kleine EP nach. Darauf enthalten: nur drei Tracks, von denen einer schon auf "Serrated" zu hören war. Was soll das denn bitte? Konnte man mit der Veröffentlichung von zwei neuen Songs nicht einfach warten, bis mehr neues Material zusammengekommen ist? Angeblich passten die zwei letzten Nummern nicht aufs Vinyl-Format des Vorgängers. Also nochmal ein keines Sammlerstück hinterhergeschoben, bringt es das wirklich?
Ach, eigentlich egal. Alleine schon die beglückende Tatsache, das bekannte 'Fade Out' mitsamt dieser himmlischen E-Gitarre wieder zu hören zu bekommen ist Grund genug, den Herren aus Eindhoven ob ihrer seltsamen Veröffentlichungspolitik nicht böse zu sein. Und auch wenn das Format diskussionswürdig ausfällt, die Qualität des experimentellen AN EVENING WITH KNIVES-Sounds steht nach wie vor nicht zur Debatte. Der Dreier hat eine Nische gefunden und eingenommen, die im weiten Post-Metal-Sektor zumindest meiner Wenigkeit zuvor unbekannt war: Latent psychedelische Elemente treffen auf ein warmes Stoner-Bassfundament, warme Grunge-Gitarrenklänge mischen sich mit die Grenze zum Wahnsinn tangierenden Vokalausbrüchen, und dazwischen erwärmen immer wieder fantastische E-Gitarrenlinien das Herz.
Zu dem fast zehnminütigen, fesselnden Titeltrack mit seinem ebenso simplen wie einnehmenden Riff und den irrsinnigen Gesangspassagen gesellt sich mit 'Sunstorm' noch ein eher nachdenkliches Instrumentalstück, ehe beim leider schon finalen 'Blackout' wieder HELMETsche Anarchie ausgepackt wird, ähnlich wie bei 'Fade Out', nur dass die Nummer kompakter gehalten wurde, dafür aber chaotisch-diffus ausfranst und von allen drei Stücken dem verstörenden Bandnamen am meisten gerecht wird. Gut, sehr gut sogar - davon hätte ich einfach gerne noch mehr gehört!
Drei recht unterschiedliche Songs also, die einen ordentlichen Abriss über die Arbeit der Niederländer bieten. "Fade Out" ist eine nette Ergänzung zum bisher ja noch sehr überschaubaren Oeuvre der Band, dient in erster Linie aber als Erinnerung daran, "Serrated" mal wieder aufzulegen. Als nächstes dann bitte wieder eine Platte über komplette Schlagdistanz – dann vielleicht auch noch mit etwas mehr Kreativität in Sachen Artwork.
- Redakteur:
- Timon Krause