ANAEL - Mare
Mehr über Anael
- Genre:
- Black Metal / Dark Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Into Endless Chaos Records
- Release:
- 05.02.2021
- Odyssey
- Anachron
- The Glass People
- Sophia
- Dreamtide
- The Darkness Within
Auf Kurs in neuem Fahrwasser.
Auferstanden aus der Asche der "Arcane Fires", gibt es endlich wieder ein Lebenszeichen der deutschen Band ANAEL. Schlappe dreizehn Jahre haben die Thüringer für das letzte Album des Zyklus über die vier Elemente gebraucht. Jetzt ist "Mare" aber da und es gilt abzuwarten, wie viele Fans der Band musikalisch folgen wollen. Zwar war ANAEL schon immer eine eigenständige Band, doch beispielsweise die Garstigkeit eines "On Wings Of Mercury" sucht man hier vergebens.
Dieser Umstand soll dem Quartett aber nicht negativ ausgelegt werden, denn Black Metal von der Stange produzieren andere Bands dieser Gewichtsklasse zuhauf. Wenn man die stilistischen Entwicklungsschritte einordnen möchte, sind die letzten Werke von KETZER oder SECRETS OF THE MOON ein guter Orientierungspunkt. Die Gitarren sind folglich öfter clean, Post-Punk sorgt für eine düstere Atmosphäre. "Mare" setzt sich wie eingangs erwähnt mit einem Element, also dem Wasser, auseinander. Auch ohne die klangliche Attitüde der ersten drei Alben fällt es dem Vierer nie schwer, den Hörer weit in Richtung Meeresboden zu ziehen.
'Anachron' ist ein sehr gutes Beispiel für die Eigenständigkeit und das abwechslungsreiche Songwriting, wie man sie auf dem gesamten Album findet. 'Sophia' ist noch mutiger und beschreitet mit düsteren, aber gekonnt simplen Riffs und dezent eingebundenen Keyboards für ANAEL neue Wege. Im neunminütigen Schlussakt 'The Darkness Within' wird die Stilistik dann auf die Spitze getrieben, es bleibt aber kurzweilig.
Zugegeben: Gerechnet habe ich mit einem Album wie "Mare" nicht. Umso schöner ist es, dass die Band ihren Weg weiter in eigenem Tempo beschreitet und alle Songs direkt zünden. Die Klangästhetik mag angesichts der prominenten Vorreiter den aufgeschlossenen Fan nicht ganz so kalt erwischen, an der im wahrsten Sinn ausgeloteten Tiefgründigkeit ändert das nichts.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher