ANAL STENCH - Red Revolution
Mehr über Anal Stench
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Mind Productions
- Release:
- 04.02.2008
- Intro
- Hammer & Sickle
- Charnobyl Hydrogenic Bomb
- War Trip
- Sputnik
- The 666th Party Congress
- Civil Unreast
- Go Gargarin Go
- Red Light Means Stop
- Red Revolution
- Outro (Internationale)
ANAL STENCH: Was dem Namen nach auch wüster Porno-Grind sein könnte, ist in Wirklichkeit lupenreiner Death Metal mit politischen Texten, die sich allerdings durchaus nicht nur sinnvoll lesen. Doch der Reihe nach: ANAL STENCH ist ein Nebenprojekt mit (Ex-)Musikern aus polnischen Kapellen wie THY DISEASE, DECAPITATED, CRIONICS, SCEPTIC, VIRGIN SNATCH, SERPENTIA und DEATH SEA. Ihr zweites Album "Red Revolution" wird erst nun weltweit unter Metal Mind Productions veröffentlicht, obwohl es eigentlich aus dem Jahr 2004 stammt - damals aber nur im osteuropäischen Raum verbreitet wurde.
Dass nun mehr Hörer den analen Geruch aus dem Nachbarland kennen lernen können, ist dabei durchaus als Gewinn anzusehen. Denn die Songs von ANAL STENCH bolzen schon ganz gut, sind lupenreine Walzen alter Death-Metal-Schule, bei denen beispielsweise das Titelstück als herausragend bezeichnet werden kann. Denn die Polen setzen voll auf die Kraft des tödlichen Grooves, wie ihn auch Bands der Marke DISBELIEF oder BOLT THROWER beherrschen - versuchen dabei aber auch, mit technischen Schmeckerchen zu überzeugen. Der Sound zu diesem Ansinnen ist schön roh und unbefleckt, wie sich beinharte Death-Metal-Fans ihre Platten eben wünschen - genau wie die Doppelgrunze mit zwei Sängern hervorragend passt und eingestreute Sample von Politiker-Reden in russischer Sprache [könnt's eventuell auch Polnisch sein? - Augenzwinkernd, die Red.] für Abwechslung sorgen.
Denn textlich geht es ANAL STENCH bei "Red Revolution" um die Zeit, als die Sowjets ihr Heimatland verheerten. Das ist an sich auch ein guter Ansatz, schließlich wurden auch die Polen jahrzehntelang von der Sowjetunion unterdrückt, nachdem die rote Armee zunächst als Befreier von der Herrschaft der Nazis aufgetreten war. Doch arbeiten ANAL STENCH bei der Umsetzung dieses Konzepts mit fragwürdigen historischen Analogien und nicht immer einleuchtenden Querverweisen, wenn es wie bei 'Red Lights Means Stop' heißt:
"We Are Human Beings. We Demand A Better World. We Will Not Accept Slavery In Any Form.
We Are Lucifers Sons. We’ve Been Run Down To Death. We Will Not Accept Communism In Any Form.
Lenin, Stalin, Truman, Pinochet, Nixon, Bush..."
Wer sich an solchen kaum nachvollziehbaren Gedanken allerdings nicht stört, erhält mit "Red Revolution" eine gutklassige, phasenweise exzellente Death-Metal-Platte, die in rund 35 Minuten einmal mehr zeigt, wie abwechslungsreich die Szene in Osteuropa musiziert.
Anspieltipps: Red Revolution, Charnobyl Hydrogenic Bomb, Sputnik
- Redakteur:
- Henri Kramer