ANASAZI - 1000 Yard Stare
Mehr über Anasazi
- Genre:
- Melodic Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Eigen/Just For Kicks
- Release:
- 08.05.2015
- Morning Overture
- Drop Dead Silence
- Ordinary Man
- Under
- One More Time
- Legacy Of Fools
- Water's Edge
- 1000 Yard Stare
- Then
- Underneath The Dirt
- The River
- Runaway
- Mother
Light-Prog, der etwas zwischen den Stühlen steht.
Schwer zu fassen ist sie, diese Musik des Franzosen Mathieu Madani und seiner Jungs. Nicht weil sie allzu kompliziert wäre oder gar experimentell, nein, selbst die Titulierung "progressive" passt bei ANASAZI nur selten, geschweige denn "Metal". Und dennoch muss man mit der Scheibe ein wenig arbeiten.
Die Band spielt eigentlich gediegenen Rock, der hin und wieder mal von modernen Riffs á la SOEN oder TOOL light aufgehärtet wird, den man aber gerne auch in die AEON SPOKE/BLACKFIELD-Ecke stellen könnte. Selbst ein paar Erinnerungen an melodische Hard-Rock-Bands wie LILLIAN AXE oder TESLA können aufkommen. Also also Reminiszenzen, die ein positives Hörgefühl aufkommen lassen.
Und ANASAZI hat auf dem mittlerweile schon vierten Album "1000 Yard Stare" ein paar wirklich gute Songs verewigt. 'One More Time' zum Beispiel, eine zwischen Hoffnung und Traurigkeit hin und her pendenlnde Ballade, die Aviv Geffen in besten Zeiten nicht eindringlicher hätte gestalten können. Oder der Longtrack 'Runaway', der alle Freunde des modernen New-Art-Rock mit seinem dynamischen Aufbau, verzwickten Wendungen und feinen Gesangsmelodien überzeugen sollte.
Doch es dümpelt zwischendurch auch immer wieder ein wenig. Das liegt daran, dass der Sound zwar sehr angenehm aber auch etwas unauffällig ist. Dasselbe gilt auf Dauer auch für den Gesang des Meisters Madani. Und so glitscht mir bei der mit 74 Minuten Musik vollgepackten CD immer wieder die Aufmerksamkeit weg, gerade gegen Ende, wenn es tendenziell etwas ruhiger und sphärischer wird. Ich mag ausschweifende Musik ja sehr gerne, und wenn man am Ball bleibt, hat jede Minute auch ihren Wert. Dennoch finde ich hätte "1000 Yard Stare" eine Kompaktierung des Songmaterials gut getan.
Nichtsdestotrotz gefällt mir diese Eigenproduktion, gerade den vermehrten Einsatz der akustischen Gitarre sehe ich persönlich als großes Plus. Es ist ein Instrument, dem könnte ich stundenlang zuhören. Und eine schöne Aufmachung inclusive sechzehn-seitigem Farb-Booklet sollte für den Musik-Sammler ein weiteres Argument sein, zumindest mal ein Ohr zu riskieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Thomas Becker