ANCESTRAL BLOOD - Forgotten Myths And Legends Chapter 1
Mehr über Ancestral Blood
- Genre:
- Melodic Black Meta
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 04.08.2023
- Forged In The Fires Of Hephaestus
- Forgotten Myths And Legends
- Sky Fortress Of Wizardry
- Crystallized Within The Caverns Of Time
- Through The Enchanted Forest Of Illusions
- Awaiting Where Calm Winds Blow At Nightfall
- The Cronos Stone
- Lost On A Boundless Journey (Voyage)
- Sparks Of Light Atop Towers Deserted For Ages
Feines Debüt zwischen schwarzmetallischer Härte und melancholischen Melodien.
Mit ein wenig finster-keifendem und gleichzeitig melodischem Black Metal kann man ja eigentlich selten etwas falsch machen, immerhin vertragen sich in meinen Ohren schneidende Riffs und melancholische Melodien einfach wunderbar. Entsprechend gespannt bin ich auch auf das Debüt der Amerikaner ANCESTRAL BLOOD, das auf den Namen "Forgotten Myths And Legends Chapter 1" hört und trotz der Heimat der Band in North Carolina musikalisch ganz klar in Richtung Skandinavien schielt. Dass wir überhaupt einmal ein Debüt des Blutes der Urahnen zu hören bekommen, schien dabei lange Zeit nicht sicher, immerhin entstand die Idee zu diesem Projekt bereits im Jahr 1999, doch es sollte beinahe ein Vierteljahrhundert ins Land ziehen, bevor der erste öffentliche Release auf die Menschheit losgelassen wurde.
Doch das Warten schein sich gelohnt zu haben, denn mit 'Forged In The Fires Of Hephaestus' beginnt der Silberling mehr als vielversprechend. Gerade die Melodiebögen, die sich wie ein roter Faden durch die gesamte Nummer ziehen, erobern dabei schnell meine Aufmerksamkeit, insbesondere dann, wenn sie mit dem herrlich dezent eingesetzten Klargesang von Fronterin Circe gepaart werden. Doch keine Sorge, auch die bitterböse-keifende Black-Metal-Kante kommt nie zu kurz, wobei gerade die treibenden Blastbeats und sägenden Gitarren nicht selten an SATYRICON in jungen Jahren denken lassen. Schlussendlich rundet ein hervorragendes Klangbild den ersten Eindruck ab, das zwar aufgeräumt und druckvoll daherkommt, gleichzeitig aber trotzdem mit ausgiebigen Hallfahnen und teilweise eher ruppigen und ungestümen Sounds den Geist des Genres in sich trägt. Ganz ehrlich, genauso muss für mich eine moderne Black-Metal-Produktion klingen.
Neben dem tollen Klangbild ist die nächste große Überraschung, dass der Vierer das angeschlagene Niveau auch über die weitere Spielzeit hinweg problemlos halten kann und immer wieder mit seinen tollen Melodiebögen punktet. Gerade der Titeltrack und das sperrige und fast schon psychedelisch angehauchte 'Sky Fortress Of Wizardry' fallen mir hier als Höhepunkte sofort ein. Dabei können die Amerikaner nicht nur überzeugen, wenn sich sich in den bekannten Grenzen des Genres bewegen, auch der Blick über den Tellerrand in Richtung melodisch angehauchtem und technisch anspruchsvollem Death Metal gelingt in 'The Cronos Stone' wunderbar. Schlussendlich runden einige, primär von cleanen Gitarren getragene Zwischenspiele, das Gesamtbild ab, das mich von der ersten bis zur letzten Sekunde zu fesseln vermag.
Klar, hier und da hört man bei den Aufnahmen noch ein paar Ungenauigkeiten und Dinge, die gerne ein zweites Take hätten bekommen können, doch irgendwie trägt das am Ende sogar noch etwas zum Charme dieses ungestümen und ungeschliffenen Debüts bei. Solltet ihr euch im melodischen Black Metal wohl fühlen, darf ich euch entsprechend auch "Forgotten Myths And Legends Chapter 1" wärmstens ans Herz legen, darauf hoffend, dass die Amerikaner in der stetig über uns hereinbrandenden Welle von Black-Metal-Veröffentlichungen nicht untergehen mögen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs