ANCHOR AND BURDEN - Extinction Level
Mehr über Anchor And Burden
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Moonjune
- Release:
- 24.08.2024
- Fractured Self, Part I - Severed Mirrors
- Fractured Self, Part II - Rigged Parade Of The Brittle Ego
- Body Expansion, Part I - Foldable Spine
- Body Expansion, Part II - Bone Collector
- Body Expansion, Part III - Neural Marrow
- Body Expansion, Part IV - Ossific Monument
- Mutual Assured Destruction
- Nine Gates To Dominion, Part I - Overcoming The Self
- Nine Gates To Dominion, Part II - Occupy Space
- Nine Gates To Dominion, Part III - Instilling Fear
- Nine Gates To Dominion, Part IV - Commanding Chaos
- Nine Gates To Dominion, Part V - Physical Domination
- Nine Gates To Dominion, Part VI - Forced Respect
- Nine Gates To Dominion, Part VII - Divide And Conquer
- Nine Gates To Dominion, Part VIII
- Submission To Admiration
- Nine Gates To Dominion, Part IX - Overcoming Death
- Extinction Phase, Part I - These Seedless Plains Once Called Home
- Extinction Phase, Part II - My Heart Will Crawl On
- Extinction Phase, Part III - Last Voyage Of The Voiceless Bird
- Extinction Phase, Part IV - Acid Seeps Into The Well
- Extinction Phase, Part V - Nucleus Deformities
- Extinction Phase, Part VI - Our Radiated Heritage
- The Crust Of This Earth
Krass - einfach nur krass!
Bereits im verganngenen Jahr haben uns die Musiker von ANCHOR AND BURDEN mit "Kosmonautik Pilgrimage" einen verdammt schweren Brocken vor die Füße geschmissen. Die Platte war kaum veröffentlicht, da hat das hiesige Quartett bereits schon wieder neue Studiozeit gebucht, um den Fluss aufzugreifen, aber auch neue Tiefen in der überaus eigenwilligen Fusion aus Prog und Avantgarde zu erforschen. Herausgekommen ist einmal mehr eine Platte, deren sperriger Charakter anfangs als klarer Schatten den Genuss trübt, die in ihrer atmosphärischen, meist beklemmenden Aufbereitung aber auch völlig neue Nuancen der instrumentalen Musik beackert, aber trotz ihres immens erschwerten Zugangs genügend lohnende Momente bereithält, um sich dennoch ausgiebiger mit ihr zu beschäftigen.
Die interne Aufteilung des neuen Songmaterials ist dabei zu Beginn ebenso wenig schlüssig wie der finale Output. "Extinction Level" ist in verschiedene musikalische Sinneinheiten unterteilt, deren Zusammenhänge sich aber erst mit der Zeit (und auch dann nur partiell) erschließen lassen, weil der vertrackte Stoff in den immerhin 23 Songfragmenten so viele krasse Wendungen nimmt, dass man sich eigentlich dauerhaft überfordert fühlt, ANCHOR AND BURDEN auch weiterhin folgen zu können. Insbesondere die Rhythmusarbeit ist eine Mathematik für sich und für Schlagwerker Asaf Sirkis eine ständige Herausforderung, bei der man sich immer wieder wundern muss, wie er nahezu krakenartig diese verrückten Fills möglich machen kann. Aber auch das übrige Instrumentarium geht an die Grenzen, spielt sich Knoten in die Finger, versucht derweil aber dem bedrückten sphärischen Unteron treu zu bleiben und so zumindest einzelne Verbindungsstücke zu erstellen, die ein wenig Orientierung geben.
Trotzdem lässt sich definitiv sagen, dass "Extinction Level" einerseits nicht für schwache Nerven ist, andererseits aber sicherlich einige Wochen benötigt, um sich in seiner ganzen inhaltlichen Fülle zu öffnen. Die Feststellung, dass sich der AUfwand lohnt, rührt daher auch nicht aus der ausgiebigen Dauerbeschallung des neuen Materials, sondern auf dem Vertrauen darauf, dass sich die einzelnen Passagen Stück für Stück setzen und man irgendwie doch in die Welt von ANCHOR AND BURDEN hineingerät. Die Warnung sei dennoch ausgesprochen: Das hier ist verdammt krasser Stoff, dem man sich wirklich auch nur dann widmen sollte, wenn man genügend Zeit und Geduld mitbringt, das wendungsreiche Instrumentalprogramm von "Extinction Level" auch in all seinen Details erforschen zu wollen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes